Biedermeier und Vormärz


Landeskunde > Geschichte > 19. Jahrhundert > Biedermeier und Vormärz

Das Bürgertum


Nach dem Sturm der Befreiungskriege und der daran geknüpften Hoffnung auf Wiederherstellung der nationalen Einheit zog sich das Bürgertum in eine verinnerlichte Beschaulichkeit zurück, für die der Begriff "Biedermeier" typisch wurde. Liberale und nationale Hoffnungen wurden von der Reaktion unterdrückt und nur noch in Lesegesellschaften und Vereinen gepflegt.

Das Bild: Biedermeier-Mobiliar aus der Ausstellung "1848. Aufbruch zur Freiheit", Frankfurt, Schirn-Kunsthalle

Seit den 1820er Jahren organisierte sich das Bürgertum  verstärkt in städtischen Vereinen als Bürgerwehr, Bürgergarde o.ä. Diese Bürgermilizen sollten vor allem die örtliche Polizei bei Aufruhr oder anderen Gefahren verstärken, bildeten aber auch die Ehrenkulisse der Stadt bei festlichen Paraden. Reguläre Militärs verspotteten sie als "Feierabendsoldaten".

In der Revolution vermischte sich diese Organisation des städtischen Besitzbürgertums mit der Idee von der Volksbewaffnung, blieb aber dadurch ebenso gespalten wie der Liberalismus selbst.

Bild: Fahne des Sinsheimer Bürger Militairs 1830. Aus der Ausstellung "Sinsheim zwischen Biedermeier und Revolution 1848/49", Stadtmuseum Sinsheim. Foto: Ch. Friedrich/ Stadtmuseum Sinsheim.


 

oben: Musikkorps der Lahrer Jäger, einer Einheit des Bürgermilitärs.

links: "Marsch der Lahrer Jäger. Aufgeführt am Namensfeste Sr. Wohlgeboren des Freiherrn Ferdinand von Lotzbeck, den 19. October 1836, aus besonderer Hochachtung und Dankbarkeit vom Musikkorps"

unten: Uniformen der Lahrer Bürgerwehr als Infanterie und als Kavallerie.

Abbildungen: Stadtarchiv und Museum im Stadtpark Lahr. Aus dem Band (K)ein Michel unterm Storchenturm. S. 18, 44 & 45

     

im Detail:

weiter:

Revolution 1848/49

siehe auch:

 

zurück:

Startseite | Geschichte | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2015