Keltisches
Oppidum auf dem Gebiet der Gemeinden Erkenbrechtsweiler (Kreis
Esslingen), Grabenstetten und Hülben (Kreis Reutlingen),
auf einem halbinselförmigen Plateau der Schwäbischen Alb
gelegen.
Das
Oppidum bedeckte eine Fläche von 1662 ha und war zur Hochfläche
hin durch eine doppelte Wallanlage abgeriegelt, von denen die äußere
auf weite Strecken noch erkennbar ist. Ein Zangentor im äußeren
Wall wurde rekonstruiert.
Das Oppidum war in dieser Ausdehnung wohl nur Fluchtburg, die
eigentliche Siedlung ("Elsachstadt") lag unmittelbar hinter dem Wall auf einer Fläche von 153 ha.
Hier wurde eine großflächige Bebauung und die - wenn auch wohl nur kurzfristige
- Besiedlung durch eine größere Anzahl von Menschen nachgewiesen. Die Siedlung
lässt sich nach ersten Spuren in der Hallstattzeit dann vor allem im 2. und
1. Jh. v. Chr. nachweisen und scheint dann abzubrechen.
Das Fundgut entspricht mit Importkeramik, Münzen, Waffen und Edelmetallfunden
dem üblichen Bilder der keltischen Oppida. Auch hier belegen Scherben italischer
Amphoren den Kontakt zur Mittelmeerwelt.
Seit 1998
zeigt ein Museum (Grabenstetten, Böhringerstraße) Fundstücke
aus der Späthallstatt-, Spätlatène- und frühmittelalterlichen
Zeit mit erläuternden Tafeln, Karten und Rekonstruktionszeichnungen
(geöffnet Mai bis September an Sonntagen 14-16 h und nach Absprache,
Bürgermeisteramt, Tel.: 07382/387).
Bild:
Landesmedienzentrum BW 'LMZ847598 (Albrecht Brugger)
Rekonstruiertes
Zangentor in der Umwallung des Oppidums Heidengraben
Erkenbrechtsweiler,
7.-5. Jh. v. Chr.
Bild: Landesmedienzentrum
B-W # LMZ095426 |