Vom Museion zum Museum


Museen in Leipzig

 

Die Idee, künstlerische und wissenschaftliche Gegenstände öffentlich zugänglich zu machen, reicht bis in die Antike zurück. Im Museion, dem im 3. Jh. vor Chr. gegründeten Musenheiligtum in Alexandria, wurden Bücher, Kunstwerke und wissenschaftliche Instrumente aufbewahrt. Die ältesten Leipziger „Schätze“ gehen auf die Universität Leipzig zurück, deren Medizinische Fakultät 1542 einen Botanischen Garten zur Ausbildung der Studenten einrichtete. Sammlungen wurden vor allem seit den 1670er Jahren erwähnt. Die Ratsbibliothek ging auf eine Schenkung des Juristen Huldreich Groß von 1677 zurück und beherbergte u.a. ein barockes Kunst- und Naturalienkabinett. Sie gilt als erste Bildungseinrichtung in Leipzig mit festen Öffnungszeiten.

Das Redaktionsteam von
Das Redaktionsteam* von "NÄHER dran" im "Römischen Saal" des Grassi-Museums. Der klassizistische Saal befand sich vorher im Herrenhaus von Eytra, das der Braunkohlenförderung zum Opfer fiel. © LTM/ Dirk Brzoska

Kunstsinnige Bürgerstadt
Leipzig war immer stolz, eine Bürger- und keine Residenzstadt zu sein. Die ersten Sammler waren vor allem Kaufleute und Gelehrte. Während z.B. Dresden seine bedeutendsten Schätze dem Kunstsinn der Wettiner verdankt, ist Leipzigs Museumslandschaft von bürgerlicher Sammlungskultur geprägt. Fast immer waren es Vereine oder Privatinitiativen, die sich mit Beharrlichkeit für Museumsgründungen einsetzten, z.B. der 1837 gegründete Kunstverein (Museum der bildenden Künste), der Leipziger Lehrerverein (Naturkundemuseum) oder der Schillerverein (Schillerhaus). Aber auch viele Privatpersonen trugen zur Entstehung und dem Wachstum der Museen bei. So vermachte der Kaufmann Franz Dominik Grassi (1801-1880) der Stadt Leipzig testamentarisch über 2,3 Mio. Mark und ermöglichte damit den Bau des Grassimuseums. Der Seidenhändler Heinrich Schletter (1793-1853) schenkte bereits zu Lebzeiten dem 1837 gegründeten Kunstverein wertvolle Gemälde und ermöglichte die Errichtung eines Museumsgebäudes am Augustusplatz. Durch die finanzielle Unterstützung des Musikverlegers Henri Hinrichsen (1868-1942) erwarb die Universität Leipzig im Jahr 1926 Musikinstrumente der Heyerschen Sammlung aus Köln, die den Grundstein für das Museum für Musikinstrumente bildete.

Die Museumslandschaft wächst
Im Hinblick auf Museumsgründungen war das 19. Jh. entscheidend. Nach der Eröffnung des ersten Museums 1848, dem heutigen Museum der bildenden Künste, entstanden in Leipzig bis zum ersten Drittel des 20. Jh. weitere Museen, die heute zu den überregional bedeutsamen Museen zählen, u.a. das Deutsche Buch- und Schriftmuseum (1884). In den DDR-Jahren kamen nur wenige Museen wie das Schulmuseum (1984) und das Bach-Museum (1985) hinzu. Erfreulich ist, dass fast die Hälfte der heute bestehenden Leipziger Museen nach 1990 neu gegründet wurde.

Leipziger Museumsnacht
Wer in kürzester Zeit die Vielfalt der Leipziger Museumslandschaft kennenlernen möchte, dem bietet sich zur „Nachtschicht“ jedes Jahr Ende April eine erlebnisorientierte Möglichkeit. Rund 40 Museen öffnen ab 19 Uhr ihre Pforten und präsentieren ihr Inneres, begleitet von Konzerten, Shows und Attraktionen. www.nachtschicht-leipzig.de

Museale Vielfalt in Leipzig erleben
Das 3-tägige Kompaktprogramm ist ab 119 Euro pro Person im DZ bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH buchbar. Es ermöglicht den Gästen, ein eigenes Programm mit vier Museumsbesuchen zu gestalten. Der Eintritt in die selbst ausgewählten Museen ist im Preis inklusive. Tel.: 0341/7104-275, www.lts-leipzig.de

 

 

Informationen über Leipzig:
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig
Information Tel. +49 (0)341/7104-260 oder 265
Zimmervermittlung Tel. +49 (0)341 7104-255
Individual- und Gruppenreisen Tel. +49 (0)341 7104-275
Ticket-Service Tel. +49 (0)341 7104-285
Fax +49 (0)341/7104-271 oder 276
www.leipzig.de, www.ltm-leipzig.de

* Informationen zum Bild:
Foto: Dirk Brzoska ( www.maneda.de)
Styling: Denise Fickert ( www.book-your-look.de)
Kostüme: Kostümverleih Schilling ( www.kostuemverleih-schilling.de)

    Text: LTM

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