21.3.13
Schloss Heidelberg: Perspektiven 2013
HÖHEPUNKT DES JAHRES: DIE AUSSTELLUNG „MACHT DES GLAUBENS“
Eingeführt und von vielen erwartet: das ist der Saisonauftakt „Frühlingserwachen“,
in diesem Jahr am 24.März. „Da warten viele aus der
weiten Region drauf. Das hat sich seit der Einführung sofort
zu einem Publikumsmagneten entwickelt“, sagt Michael Bös,
der Leiter der Schlossverwaltung Heidelberg. An die 10.000 Menschen
finden dabei den Weg ins Schloss – und zwar unabhängig
von der Witterung. „Sogar ein später Wintereinbruch
beeindruckt die Gäste nicht wirklich“, so Bös.
Viele aus der Metropolregion genießen den Nachmittag bei
freiem Eintritt im Heidelberger Schloss und schauen sich an, was
in „ihrem“ Schloss an Neuigkeiten auf dem Programm
steht.
Hauptereignis im Schloss wird in diesem Jahr die große Ausstellung „Macht
des Glaubens“ sein. Die Staatlichen Schlössern und Gärten
arbeiten an diesem Projekt zusammen mit dem Kurpfälzischen
Museum, dazu kommt die Kooperation mit der internationalen Stiftung
Refo500, der Johannes A Lasco-Bibliothek in Emden und dem Paleis
Het Loo in Apeldoorn (NL). Thema ist der Heidelberger Katechismus,
eine Bekenntnisschrift, die in den Jahren der reformatorischen
Umbrüche vor genau 450 Jahren in Heidelberg erschien. Heute
leben 20 Millionen Menschen weltweit nach dem Heidelberger Katechismus. „Das
bedeutendste Ausstellungsobjekt ist Schloss Heidelberg“ – so
beschreiben die Macher der Ausstellung „Macht des Glaubens“ die
Situation. Im Schloss der Kurfürsten, damals für seine
Pracht in ganz Europa bestaunt, wird ein Bild der höfischen
Gesellschaft der Zeit um 1600 entworfen. Eine große Zahl
von Führungen und Veranstaltungen begleitet die Ausstellung,
die bis zum 15. September zu sehen ist. Mit den thematischen Sonderführungen,
in denen Damen und Herren in Kostümen der Zeit in ihre Epoche
einladen, bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten
besonders besucherfreundliche Zugänge zum historischen Thema.
DAS SCHLOSS WEITER ENTWICKELN
Mit der Eröffnung des neuen Besucherzentrums ist den Staatlichen
Schlössern und Gärten im letzten Jahr ein wesentlicher
Schritt gelungen. Dabei kann auf die an sich schon gute Situation
aufgebaut werden: Das Heidelberger Schloss genießt in den
Besucherwertungen hohe Zufriedenheitswerte. Eine Umfrage der Deutschen
Zentrale für Tourismus im Jahr 2012 bestätigt den Rang.
Schloss Heidelberg wurde zur Nr. 1 unter den deutschen Orten gewählt,
die man gesehen haben muss. Zur stetigen Verbesserung der Heidelberger
Besucherzahlen tragen auch die Vermarktungsbemühungen auf
den ausländischen Reisemärkten ihren Teil bei: Der Anteil
der Heidelberg-Gäste aus aller Welt ist beträchtlich. „Wir
arbeiten natürlich weiter daran, diese hohen Werte zu steigern“,
sagt Michael Hörrmann.
Dass Küchenchef Martin Scharff gerade für die Schlossgastronomie
einen Michelin-Stern holen konnte, gehöre auch zum Konzept:
High-Class als Zielmarke für die Arbeit, „…und
von der exzellenten Arbeit profitieren dann alle Bereiche“,
so Hörrmann. Mit einer guten Schlossgastronomie lassen sich
für viele Besucher attraktive Programmangebote machen. Ewa
das „Englisch-Pfälzische Menü“, das in dieser
Saison aus Anlass der Hochzeit zwischen dem Kurfürsten und
der englischen Prinzessin Elisabeth Stuart vor genau 400 Jahren
auf dem Programm steht.
Mittelfristig stehe in Schloss Heidelberg die Neukonzeption der
Museumsbereiche an. „Ein Monument mit über einer Million
Gästen, die überwiegend touristische Interessen haben,
hat ganz besondere Bedürfnisse, was die museale Präsentation
seiner Geschichte und Bedeutung angeht“, konstatiert der
Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten,
und: „Wir sind noch ganz am Anfang, was die Neukonzeption
angeht“. Eine gute Kooperation, die 2011 begonnen wurde,
wird weitergeführt: Die Staatlichen Schlösser und Gärten
arbeiten mit den Stadtwerken Heidelberg zusammen und propagieren
in diesem Jahr noch mehr das gemeinsame „Schlossticket“.
Für die beiden Kooperationspartner ist es eine Lösung,
wie man mit den enormen Besucherströmen in der verkehrstechnisch
schwierigen Lage des Heidelberger Schlosses umgehen kann. Inzwischen
ist das Angebotsduo aus Bergbahnfahrt und Schlossbesuch längst
zum meistverkauften Ticket am Heidelberger Schloss geworden.
WOHIN STEUERT DAS HEIDELBERGER SCHLOSS?
Was ist die weiträumige Zielplanung der Staatlichen Schlösser
und Gärten? Die Million bei den Besucherzahlen bleibt die
Orientierung. Dabei setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten
auf zwei Säulen: auf den internationalen Tourismus und beispielsweise
den wachsenden Reiseverkehr aus Asien – und auf das Schloss
als attraktiven Veranstaltungsort für die Menschen der Metropolregion.
Hier soll die Zahl der Mehrfachbesucher gesteigert werden – durch
ein attraktives Veranstaltungsprogramm und durch immer wieder neue
Anreize für unterschiedliche Interessen, vom wissenschaftlichen
Vortrag bis zum stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Und: Zunehmend
wichtig werden dabei Themen wie Nachhaltigkeit und Naturschutz.
Das Bewusstsein für das „Biotop Heidelberger Schloss“ als
Lebensraum für seltene Fledermausarten oder Amphibien ist
geweckt – und wird bei allen künftigen Planungen präsent
sein. Michael Hörrmann: „Das Heidelberger Schloss bleibt
auch in künftigen Jahren das Flaggschiff und der Spitzenreiter
unter den Monumenten in Südwestdeutschland.“
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