17.12.10
Neu: „Infowürfel“ im Ehrenhof
von Schloss Rastatt
Die Schlosskirche und ihre Restaurierung im Mittelpunkt
Die Schlosskirche, ein einzigartiges Ensemble von Architektur
und Kunsthandwerk, wird derzeit restauriert. Über die laufenden
Arbeiten im Baudenkmal und über die Geschichte und Bedeutung
des Monuments informiert jetzt ein begehbarer Würfel im
Ehrenhof von Schloss Rastatt.
Die Schlosskirche, eines der absoluten Highlights der einstigen
Residenz in Rastatt, wird derzeit restauriert. Diese umfangreichen
Arbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Um die Rastatter
ebenso wie Besucher über den Inhalt und die Maßnahmen
der Restaurierungsarbeiten zu informieren, ist jetzt ein großformatiger
Würfel im Ehrenhof des Schlosses aufgestellt worden. Während
die Außenseiten Ausschnitte aus dem Deckengemälde
der Schlosskirche und Zitate zur Erbauung der Schlosskirche zeigen,
verweisen die Innenseiten auf Markgräfin Sibylla Augusta
als Bauherrin und Sammlerin und auf die Besonderheiten der Schlosskirche.
Außerdem geben sie einen Überblick über die zeitliche
Abfolge der Bautätigkeiten und Restaurierungsmaßnahmen.
Die Reproduktion des Deckengemäldes der Schlosskirche an
der Decke des Infowürfels gibt einen optischen Eindruck
vom Kirchenraum.
Markgräfin Sibylla Augusta entfaltete in Rastatt bereits
früh rege Aktivitäten als Bauherrin. Ihr repräsentativer
Baustil machte keinen Unterschied zwischen dem Rang weltlicher
repräsentativer Räume, wie sie zu den fürstlichen
Prunkappartements in ihren Schlössern gehörten – und
der feierlichen Hofkirche. Allen Projekten der Markgräfin
gemein ist der hohe künstlerische Anspruch, den man auch
mit dem Blick der heutigen Zeit noch erkennt: etwa an der Verwendung
der kostbaren Materialien und an der Vielfalt und dem Raffinement
der eingesetzten kunsthandwerklichen Techniken. Den prunkenden,
wertvollen Kirchenschatz der Schlosskirche aus Seidenstoffen,
Stickereien, Edelsteinen und Silberarbeiten ließ Sibylla
Augusta bereits zur Weihe der Schlosskirche 1723 hier aufstellen.
Die Preziosen dienten auch als politisches Instrument: Sie verdeutlichten
ihre Ansprüche als Regentin des Hauses Baden-Baden und präsentierten
sie als strenge Vertreterin und Schützerin des katholischen
Glaubens. Als Bauherrin war die Markgräfin aber auch finanziell
engagiert: sie bezahlte nicht nur den Bau der Schlosskirche vollständig
aus ihrem eigenen Vermögen. Selbst den Unterhalt der Kirche
hatte Sibylla Augusta in ihrem Erbvertrag geregelt.
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