Im Jahre 1758 wurde die Ludwigsburger Porzellanmanufaktur
gegründet, ihr 250jähriges Gründungsjubiläum 2008 ist Anlass
der Ausstellung.
Innerhalb ihrer wechselvollen Geschichte, in der es zu
mehreren Niedergängen und Neugründungen kam, wurde 1824
die Porzellanmanufaktur aus wirtschaftlichen Gründen zum
erstenmal aufgelöst. Ihre Sammlung der Werke auf Papier
mit ca. 450 Entwurfszeichnungen und rund 2.000 Blatt Druckgraphik
kam in das Königliche Kupferstichkabinett Stuttgart.
Aus diesem bedeutenden Bestand präsentiert die Ausstellung
etwa 50 ausgewählte Entwurfszeichnungen für Gefäße, Figurengruppen
und für die Bemalungen. Die unverwechselbaren und für die
Manufaktur charakteristischen Entwürfe Gottlob Friedrich
Riedels, wie etwa das Service mit Schuppenmuster, üppig
ausgestaltete Prunkgefäße oder seine originellen figürlichen
Monatsdarstellungen, bilden den Kern der Präsentation. Einen
weiteren Höhepunkt stellt eine Gruppe von Gefäßen mit geflügelten
oder gehörnten Drachenköpfen dar, vermutlich Schöpfungen
des berühmten Hofmalers Nicolas Guibal.
Zudem führt eine Reihe von Vorlagen, die explizite Anweisungen
und Konstruktionshilfen für die Modelleure enthalten, den
Weg der Porzellanherstellung vom Entwurf bis zur praktischen
Herstellung vor Augen. Ausgewählte Originalporzellane der
Ludwigsburger Manufaktur stehen den Blättern zur Seite und
geben Gelegenheit, Vorzeichnungen und ausgeführte Objekt
vergleichend zu betrachten.
So vermitteln bereits die kunstvollen Entwürfe auf Papier
mit ihren ungewöhnlichen Formen, mitunter grotesken Figuren
und phantasievollen Dekorationen einen repräsentativen Eindruck
von der exzentrischen Liebhaberei des Manufakturgründers
Carl Eugen, von der Tafelkultur und den modischen Gebräuchen
am Württembergischen Hof im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Zeitgleich zur Präsentation "Mit erhabenen Zierathen" zeigt
das Landesmuseum Württemberg die Sonderausstellung "Luxus
und Lustbarkeiten des Rokoko. Herzog Carl Eugens Venezianische
Messe". Die beiden Institutionen unterstützen die Projekte
gegenseitig durch ihre Leihgaben.
Bild: Kavalier und Dame (Ausschnitt) © Staatsgalerie
Stuttgart
|