Klingt Trauermusik der Renaissance
traurig? Ist der Elvis-Song „Wooden
Heart“ ein württembergisches Liebeslied? Wie
erzeugte ein Biberacher Komponist um 1800 beängstigenden
Donner? Lässt die Liebesarie einer Barockoper, die
um 1700 am Stuttgarter Hof aufgeführt wurde, heutige
Hörer noch schmachten? Die Ausstellung im Fruchtkasten
thematisiert die Weschselwirkung von Musik und Emotionen und präsentiert
die
Musikkultur
Baden-Württembergs
aus einer doppelten Perspektive: Es wird der Frage nachgegangen,
mit welchen Mitteln Komponisten in unterschiedlichen Epochen
Gefühle hörbar machten. Zugleich bietet die Ausstellung
einen Streifzug durch die Musikgeschichte des Landes und
präsentiert Komponisten sowie Musiker, die in der
Region gewirkt haben.
Auf zwei Stockwerke und rund 700 m² verteilt, ist
die Ausstellung in die Abteilungen Freude, Aggression,
Glaube,
Trauer,
Liebe
und Wir-Gefühl gegliedert. Als Eingangsbereich jeder
Abteilung führt eine stimmungsvoll inszenierte Klangschwelle
den Besucher assoziativ in die Gefühlswelt ein. Im
eigentlichen Ausstellungsteil verdeutlichen ausgewählte
Themen die Geschichte eines Gefühls und den Wandel
der musikalischen Ausdrucksformen. Zum Beispiel fokussiert
sich die Liebe auf den Minnesang, die Schäfermode
um 1700 und die schwäbische Romantik, während
Trauer Beerdigungsmusik des 16. bis 19. Jahrhunderts sowie
Totentänze des 20. Jahrhunderts in den Blick nimmt
und Aggression sich der Darstellung von Naturgewalt im
18. Jahrhundert sowie von menschlicher Gewalt im Musiktheater
des 20. Jahrhunderts widmet.
Hochkarätige Objekte, darunter die mittelalterliche
Weingartner Liederhandschrift von ca. 1310, und über
60 Hörbeispiele, bieten anregenden Genuss für
Auge und Ohr. Die Ausstellung zum Hören und Sehen
wird durch einen Audioguide, auf den die Musikstücke
und erläuternde Texte gespielt sind, erschlossen.
Eine Hör-Lounge im dritten Geschoss lädt zum
entspannten Weiterhören auf bequemen Sitzmöbeln
ein.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft mit ca.
64 Seiten und einer Audio-CD, auf der die Neueinspielungen
zur Ausstellung dokumentiert sind, zum Preis von 17,80
€.
Ein Audioguide in deutscher Sprache ist im Eintrittspreis
inbegriffen.
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