Projekt kulturer.be
Das Vogelbad ist eine Anordnung, die die Perspektive durch den halbrund geschlossenen Laubengang mit dem Blick zum "Ende der Welt" unterbricht.
Das Vogelbad besteht aus einem Bassin mit einem schmiedeeisernen Gitter mit darüber kreisrund auf einer Stange angebrachten wasserspeienden Vögeln, die einen Uhu im Bassin, der gerade einen frisch geschlagenen Fasan in den Fängen hält, anspeien. Die ganze Anlage stellt in ihrem Bau die Welt auf den Kopf, indem das Wasser von oben in das Becken fällt.
Hintergrund ist die höfische Interpretation einer Fabel von La Fontaine, nach der der Uhu, um einer Frau zu gefallen, anfängt zu singen. Die anderen Vögel allerdings verspotten ihn, weil sein Gesang nicht verführerisch, sondern grausig klingt. Die Lehre daraus: Wenn du eine Frau beeindrucken willst, wähle deine Mittel mit Sorgfalt.
Das Vogelbad ist eingerahmt von Vogelvolieren und zwei seitlichen Pavillons mit z.T. erotischen
bzw. priapischen Szenen, sowie den Aufgängen zu zwei kleinen
Terrassen. Die Vogelvolieren werden im Sommer von örtlichen Vogelzüchtervereinen besetzt.
Der Brunnen ist von Pavillons für die Hofgesellschaft (mit Dreiecksgiebel) und für die Vögel (Volieren, rund geschlossen) umgeben. Erstere enthalten erotische Darstellungen.
Unten: Der Uhu mit dem Fasan.
Darunter die wasserspeienden Vögel auf der Stange. Im Originlzustand
waren es 32 Vögel, die einen dichten Wasservorhang erzeugten,
davon sind heute noch 20 Vögel erhalten.
Das "Ende der Welt" ist eine Perspektive durch einen halbrund geschlossenen Laubengang und durch eine vom Standort aus dunkel erscheinende Grotte zu einer gemalten idealen Landschaft ("Arkadien"). Die Komposition drückt die Sehnsucht nach der heilen Welt einer glücklichen Natur aus.
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