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Ein Kaufhaus in der traditionellen Bedeutung ist ein Gebäude für die städtische Verwaltung des Markts einerseits, ein Lagerhaus für Waren, die die städtisch privilegierten Zollabfertigung unterliegen, andererseits. Das erste Kaufhaus dieser Art wurde wohl im 14. Jahrhundert in der Schusterstraße errichtet und 1378 erstmals genannt. Ab 1520 wurde nördlich dieses Alten Kaufhauses das heutige Gebäude erbaut, es liegt am Münsterplatz und ist zum Münster hin orientiert. Der bildhauerische Schmuck wurde 1530-32 von Sixt von Staufen hinzugefügt. 1532 war es fertiggestellt. Als Architekt des Gebäudes wird Lienhart Müller aus Ettlingen, der zu der Zeit am Münster tätig war, vermutet.
Das Gebäude hatte ursprünglich zum Münsterplatz hin im Erdgeschoss eine offene Laube, Über einem fünfachsigen Saal im Obergeschoss waren zwei Speichergeschosse, die über Türen an den Giebeln mit Waren beschickt werden konnten. Diese Türen wurden beim Wiederaufbau nicht wieder hergestellt.
Das Kaufhaus wurde später mehrfach umgestaltet. 1550 wurde ein Balkon angebaut, die Fassade wurde 1814 farbig neu gefasst. Eine 1880/84 vorgenommene historisierende Umgestaltung wurde 1924/25 wieder zurückgebaut. 1987 - 1991 und 2000 wurde das Gebäude, das als Festsaal der Stadt dient, letztmals umfangreich renoviert.
Von 1946 bis 1947 tagte hier die Beratende Landesversammlung Badens, von 1947 bis 1951 der Landtag des Landes Baden.
Die Figuren an der Marktplatzfassade
des Kaufhauses stellen die vier für Freiburg bedeutenden
Habsburger dar: Maximilian, Philipp den Schönen, Karl
V. und Ferdinand I., geschaffen 1530/32 von Sixt von Staufen.
Sixt von Staufen: Kaiser Maximilian (1530-32)
Philipp der Schöne, Herzog von Burgund (+1506)
Kaiser Karl V., 1530-32
Abbildungen aus: Badische Heimat. Ekkhart-Jahrbuch 1971 S. 42
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