Robert Häusser – Die Berliner Mauer


 
  

Anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Mauerfalls präsentiert das Forum Internationale Photographie der Mannheimer Reiss-Engelhorn- Museen vom 7. Juni 2009 bis 25. April 2010 die Ausstellung „Robert Häusser – Die Berliner Mauer. Fotografien und Zitate“.

Im Jahr 1983 hielt sich der Künstler Robert Häusser (geb. 1924) mehrere Tage im Westsektor Berlins auf und fotografierte die Berliner Mauer. Es entstand ein eindringlicher Bilderzyklus, der die Mauer als Physiognomie, Ausdruck und Brutalität des Systems zeigt. In seinen Arbeiten begibt sich Häusser immer wieder auf die Suche nach den vom Menschen gesetzten Zeichen, die zur Abgrenzung und Abzäunung eines bestimmten Territoriums dienen. In den Fotografien zur Berliner Mauer erhält Häussers Grundthematik dokumentarischen Charakter.

Die Ausstellung zeigt vierundzwanzig großformatige Schwarz-Weiß- Bilder. Den Bildern werden denkwürdige Zitate bekannter Politiker und Künstler gegenübergestellt, u. a. von John F. Kennedy, Willy Brandt, Ronald Reagan, Franz Josef Strauß, Martin Luther King, Richard von Weizsäcker und Mstislaw Rostropowitsch. Bild und Zitat geben zugleich ein historisches Zeugnis und werden zum Mahnmal für die Teilung Deutschlands bis zu ihrer Wiedervereinigung 1989.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit den Fotografien und Zitaten sowie Beiträgen u. a. vom Ausstellungskurator Claude W. Sui und dem Schriftsteller und DDR-Dissidenten Günter Kunert.

Robert Häusser gilt als ein Wegbereiter der zeitgenössischen Fotografie. Er gehört zu den wenigen international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, die eine unverwechselbare Handschrift entwickelt haben. Für sein fotografisches Werk erhielt er zahlreiche Preise und Ehrungen. 1995 wurde ihm der Hasselblad Foundation International Award in Photography – der sogenannte „Nobelpreis der Fotografie“ verliehen. Seit 2002 sind seine gesamten fotografischen Arbeiten an die Reiss-Engelhorn-Museen gestiftet worden. Der Künstler lebt und arbeitet heute in Mannheim.

Unterstützt wird die Ausstellung von der tschechischen Stiftung Ironcurtain. Gegründet wurde die Stiftung kurz nach dem Fall des so genannten „Eisernen Vorhangs“, der bis 1989 Europa in Ost und West teilte. Ihr Ziel ist die Förderung von Projekten, die zur Verständigung zwischen Menschen, Staaten und Bevölkerungen beitragen. Sie stellt das Erinnern und die Analyse eines politisch-wirtschaftlichen Phänomens in den Mittelpunkt, das Winston Churchill mit dem Begriff „iron curtain / Eiserner Vorhang“ prägte.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit hat ein politisches System eine Barriere bauen müssen, um sein Volk halten zu können. Die Mauer wird in fünfzig und auch in hundert Jahren noch bestehen bleiben Die Mauer ist gegen die Natur, gegen den Menschen, gegen das Leben. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen. Auf beiden Seiten der Mauer sind Gottes Kinder, und keine von Menschenhand geschaffene Barriere kann diese Tatsache auslöschen. Drüben – in der DDR – hat man von mir eine Weltanschauung verlangt, ohne dass ich die Welt anschauen sollte.

im Detail:

weiter:

siehe auch:

 

zurück:

Startseite | | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2009