Sensationelle „Wiederentdeckung“ als Anstoß zur weltweit
größten Mumienausstellung
Den Anstoß für die weltweit größte Mumienausstellung und
das damit verbundene rem-Mumienforschungsprojekt gab eine
sensationelle Entdeckung. Bei Umstrukturierungen in den
Depots der Reiss- Engelhorn-Museen wurden im Jahre 2004
19 Mumienobjekte unterschiedlicher Provenienz „wiederentdeckt“,
die noch niemals ausgestellt waren. Die Inventarbücher enthielten
nur wenige Informationen zu den Objekten, teilweise war
dort sogar der Vermerk „Kriegsverlust“ zu lesen. Von einigen
altamerikanischen Mumien war bekannt, dass diese aus den
ehemaligen Beständen des Münchener Sammlers und Kunstmalers
Ritter Gabriel von Max stammten und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
mit zahlreichen anderen Sammlungsexponaten an die rem kamen.
Alte Fotos belegen, dass einige Mumien noch in den alten
Vitrinen lagen, in denen sie schon vor 100 Jahren in der
Max’schen Sammlung aufbewahrt wurden. Zu den anderen Mumienobjekten
gab es keine weiteren Informationen hinsichtlich ihrer Herkunft.
Durch die Untersuchungen im Rahmen des rem-Mumienforschungsprojekts
konnte nachgewiesen werden, dass die Mumien aus Afrika,
Asien, Ozeanien und Südamerika stammten.
Der Mumienbestand der Reiss-Engelhorn-Museen bildet die
Basis dieser ersten kultur- und naturgeschichtlichen Gesamtschau:
„MUMIEN – Der Traum vom ewigen Leben“. Zum ersten Mal wird
das Thema in umfassender geographischer und zeitlicher Breite
präsentiert und bleibt nicht auf die Mumien und den Totenkult
im Alten Ägypten beschränkt. Die „wiederentdeckten“ Mumien
der rem werden durch einzigartige Leihgaben ergänzt. Insgesamt
zeigt die Ausstellung 70 Mumienobjekte von allen Kontinenten.
Untergliedert nach Regionen begibt sich der Besucher auf
eine beeindruckende Reise durch die verschiedensten Naturräume
und Kulturen. Die Mumifizierungspraktiken unterschiedlicher
Völker und die diesen zugrunde liegenden, meist religiös
motivierten Geisteshaltungen werden vorgestellt.
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