Ein Überblick über
die Kulturepochen in Zentralasien
Herrschaft der Achämeniden |
559-329 v. Chr. |
Alexander-Feldzug |
334-323 v. Chr. |
Herrschaft der Seleukiden |
312- ca. 250 v. Chr. |
Graeco-baktrische Zeit |
ca. 250-135 v. Chr. |
Einfälle der Saken und Jüeh-Chi in Baktrien |
140-125 v. Chr. |
Kuschan-Zeit |
1. Jh. v. Chr. - 3. Jh. n. Chr. |
Alexanders Feldzug nach Zentralasien führte zu einem
tiefgreifenden kulturellen Wandel. Für die politische
Epoche vom Regierungsantritt Alexanders des Großen
bis zum Ende der Nachfolgerstaaten des Alexanderreichs
prägte der deutsche Historiker Johann Gustav Droysen
Mitte des 19. Jahrhunderts den Begriff Hellenismus. Als
Kennzeichen dieser Geschichtsepoche gilt das kulturelle
Phänomen der wechselseitigen Durchdringung von orientalischer
und griechischer Kultur, ein Prozess, der noch über
die römische Kaiserzeit bis in die Spätantike
fortdauerte.
Herrschaft der Seleukiden
Alexanders Reich war stark an seine Person gebunden. Nach
seinem Tod 323 v. Chr. folgten in allen Teilen des neu
geschaffenen Reichs unruhige, von blutigen Kämpfen
um die Königsnachfolge geprägte Asiens Kulturen
im Wandel Seite 2 von 2 Jahrzehnte. In dieser Zeit herrschten
in Zentralasien zunächst die Seleukiden. Sie waren
benannt nach Seleukos, dem Begründer der Dynastie.
Seleukos I. Nikator war einer der Offiziere Alexanders
des Großen gewesen und wurde nach dessen Tod – als
einer der Diadochen, die sich das Alexanderreich unter
sich aufteilten – König des von ihm selbst
gegründeten Seleukidenreiches.
Graeco-baktrische Zeit
Im Anschluss an die Seleukiden herrschten die graeco-baktrischen Könige
in Zentralasien. Sie spalteten sich im 3. Jahrhundert v. Chr. vom Seleukidenreich
ab und gründeten das graeco-baktrische Reich.
Sowohl die seleukidische als auch die graeco-baktrische
Zeit waren beide stark verwurzelt in der griechischen Kultur.
Kuschan-Zeit
Allerdings hatte auch das graeco-baktrische Reich keinen
langen Bestand. Bereits um 140/130 v. Chr. brach es infolge
der Invasion von verschiedenen fernöstlichen Reiterstämmen – den
Jüeh-Chi – zusammen. Die baktrischen Griechen
wurden verdrängt, wichen nach Indien aus und hatten
dort maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung der
Gandhara-Kunst. Aus den Jüeh-Chi gingen die Kuschan
hervor, die in Baktrien ein großes Reich errichteten.
Die Epoche der Kuschandynastie (1. Jahrhundert v. Chr.
- 3. Jahrhundert. n. Chr.) bedeutete eine Blütezeit
für Zentralasien. Der Handel florierte. Die Seidenstraße
führte durch Baktrien, das zum Knotenpunkt verschiedener
Handelsrouten wurde. Der Buddhismus fand weite Verbreitung.
Bemerkenswert in der Kuschan-Kunst sind die vielen Zitate
anderer Kulturen, insbesondere der griechischen – und
das Jahrhunderte nach Alexanders Feldzug.
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