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Kulturdenkmale vor dem Verfall gerettet (2005)

Wie wichtig in Zeiten knapper Kassen das Engagement privater Denkmaleigentümer für den Erhalt der gebauten Kulturschätze ist, zeigte sich bei der diesjährigen Verleihung des Denkmalschutzpreises Baden-Württemberg in Schwäbisch Hall. Mit dem vom Schwäbischen Heimatbund, dem Landesverein Badische Heimat und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg vergebenen Preis wurden ein Gesindehaus in Stuttgart, die Villa Hermann Hesses in Gaienhofen, ein Bauernhaus in Kressbronn und ein ehemaliges Grandhotel in St. Märgen ausgezeichnet.

Eine Besonderheit ist ein mittelalterlicher Wohnturm in Schwäbisch Hall. Der in seinen Ursprüngen mehr als 600 Jahre alte Wohnturm „Hohes Haus“ am Ufer des Kocher zeigt beispielhaft, wie reich das Land an Kulturdenkmalen ist. Er wurde von Inge und Albrecht Bedal in jahrelanger Arbeit in seiner historischen Form für heutige Ansprüche saniert und durch einen Anbau ergänzt.

„Mit ihrer Arbeit und ihren Finanzmitteln bewahren die heute ausgezeichneten Bauherren ein Stück des Lebensgefühles und der Lebenswirklichkeit früherer Generationen – auch zu Gunsten der Allgemeinheit. Man kann diese Leistung mit gutem Gefühl als ein Stück privaten Mäzenatentums bezeichnen“ sagte Fritz-Eberhard Griesinger, der Vorsitzende des Schwäbischen Heimatbunds. „Es ist das Ziel des Denkmalschutzpreises, solche privaten Vorhaben zu unterstützen. Mehr noch wollen wir aber das Engagement bekannt machen, hervorheben und Nachahmer beflü­geln“, beschrieb Griesinger die Ziele der drei Auslober.

Auch Staatssekretär Rudolf Köberle dankte im Namen der Landesregierung den Preisträgern für den ideellen und materiellen Einsatz, den sie für die Zeugnisse baden-württembergischer Kulturgeschichte erbracht haben: „Die Ergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen“, sagte Köberle und bezog in seinen Dank und seine Wertschätzung auch die Denkmalpfleger, Architekten, Ingenieure, Handwerker, Restauratoren sowie die Auslober des Preises mit ein.

Die Eigentümer, die Architekten und die Restauratoren werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Als Zeichen der Anerkennung erhält zudem jeder Bauherr 5.000 Euro und eine Bronzeplakette zum Anbringen an das Gebäude.

Informationen zu den ausgezeichneten Objekten sowie zu allen bisherigen Preisträgern des seit 1978 vergebenen Denkmalschutzpreises finden sich im Internet unter www.denkmalschutzpreis.de.

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