Eiszeit in Stuttgart


Einführung

  

Vor etwa 40.000 Jahren kam der moderne Mensch (Homo sapiens sapiens) aus Afrika nach Europa, besiedelte auch den Raum des heutigen Südwestdeutschland und verdrängte allmählich den Neandertaler. Genau in dieser Zeit finden wir die ersten Belege für Kunst und Musik mit geschnitzten Figuren aus Mammutelfenbein und Knochenflöten in den Höhlen der Schwäbischen Alb. Parallel dazu kann man auch im technologischen Bereich einen Innovationsschub beobachten.

Zahlreiche der bedeutendsten Kulturschätze dieser Zeit stammen aus Ausgrabungen in Baden-Württemberg, es wird aber auch die ganze Palette der altsteinzeitlichen Kunst und Kultur Europas gezeigt und mit diesen in Beziehung gesetzt. Neben den zentralen Fundobjekten aus Baden-Württemberg, dem Unterkiefer von Mauer und den ältesten Kunstwerken der Menschheit aus den Höhlen der Schwäbischen Alb oder vom Petersfels bei Engen, werden u.a. das namengebende Skelett des Homo neanderthalensis aus dem Neandertal, die altsteinzeitlichen Holzspeere von Lehringen und die berühmten Venusfiguren von Stratzing (A) oder von Laussel (F) zu sehen sein.

Die zahlreichen einmaligen Höhlenfunde aus der Region: vom „Hohle Fels“, dem „Hohlenstein-Stadel“, dem „Geißenklösterle“ und dem „Vogelherd“ finden seit Jahrzehnten in Fachkreisen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Die Große Landesausstellung 'Eiszeit - Kunst und Kultur' bietet eine beeindruckende Gesamtschau der spektakulären Höhlenfunde der Schwäbischen Alb, darunter die jüngsten Entdeckungen der Venusfigur vom Hohle Fels und des Elfenbeinmammuts aus der Vogelherdhöhle bei Niederstotzingen. Die jahrtausendealten Kunstwerke sind die ältesten Belege der Menschheit für figürliche Kunst und finden weltweit große Beachtung. Die riesige Medienresonanz auf die Vorstellung des erst im 2006 entdeckten Elfenbeinmammuts hat seinerzeit bereits gezeigt, welch großes Publikumsinteresse im In- und Ausland an dieser frühen Epoche der Menschheitsgeschichte besteht.

Hier werden erstmalig Funde und Erkenntnisse der beteiligten Institutionen - Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und Universität Tübingen - zur Eiszeitkultur zusammengeführt und geben einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Ein Großteil der Funde, die rund 35 000 Jahre alt sind, ist in Stuttgart erstmals öffentlich zu sehen.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Informationen zum gesamten Spektrum der Lebens-, Klima- und Umweltbedingungen zur Eiszeit.

„Das Stuttgarter Kunstgebäude verwandelt sich für die Dauer der Ausstellung in eine begehbare Welt der Eiszeit. Inhalte und Exponatpräsentation werden räumlich, grafisch und medial so übersetzt, dass sie mit den besonderen Räumen im Kunstgebäude korrespondieren und sich deren Eigenschaften zu Nutze machen.“ (Harry Vetter, Ausstellungsgestalter)


Begleitprogramm:
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Vorführungen, Lesungen, Aktionen und Kleinkunst ergänzt die vielfältigen Themen der Ausstellung. So bevölkern an den Wochenenden „ Steinzeitmenschen“ die Ausstellung und geben Einblick in die Welt vor über 10.000 Jahren.
Für Schüler- und Jugendgruppen wurden spezielle Führungen und Aktionen entwickelt.
Für Veranstaltungen stehen ein Vortragsraum und zwei museumspädagogische Arbeitsräume zur Verfügung. In die Ausstellung werden zusätzlich begehbare Aktionsflächen integriert.

    Texte: ALM Konstanz

im Detail:

weiter:

mehr Informationen:
www.eiszeit-2009.de

siehe auch:

Eiszeit

zurück:

Startseite | Geschichte | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2009