Projekt kulturer.be
Bauzeit des Palatiums um 1188 - 1200 als Jagdschloss in der Nähe des Spessarts, vermutlich über einer älteren Bebauung in Fachwerk aus dem 11. Jahrhundert
Fränkisches Königsgut im Anschluß an eine römische Kastellsiedlung. Von Ludwig d. Frommen an Einhard, den Biografen Karls des Großen, geschenkt, der hier nach 828 ein Benediktinerkloster gründete und von seiner Eigenkirche bei Michelstadt im Odenwald die Reliquien der römischen Märtyrer Marcellinus und Petrus hierher überführen ließ.
Im Anschluß an das Kloster entstand spätestens im 11. Jahrhundet
eine Marktsiedlung.
Auf dem Klostergut (das seit 1063 dem Erzbistum Mainz gehörte)
errichtete Friedrich Barbarossa eine Kaiserpfalz, die möglicherweise
von seinem Enkel Friedrich II. zwischen 1235 und 1240 umgebaut
und erneuert wurde.
Von den Pfalzbauten (Befestigungsanlagen, Torgebäude, Wirtschaftsbauten, Kapelle) ist nur der Palas erhalten. Das Palasgebäude mit einer Ausdehnung von 46 : 13,6 m (entspr. 155 : 45 römischen Fuß) hat eine breite, zum Main hin gelagerte Schauseite mit symetrischer Gliederung. Palastarchitektur offenbar nach süditalienischen Vorbildern, ohne direkte Tradition im deutschen Pfalzenbau. Im Inneren ist für das Untergeschoß eine säulengestützte zweischiffige Halle anzunehmen, über der die Wohn- und Aufenthaltsräume des Kaisers lagen.
Oben: Front der Palasruine zum Main
Links: Romanisches Kleeblattfenster des Palatiums
Unten: Außenansicht des Palatiums
Ganz unten: Romanisches Drillingsfenster
Die Palasruine wurde 1462 in die Stadtbefestigung einbezogen und entging so der weiteren Zerstörung. 1938 teilweiser Wiederaufbau und Nutzung als nationalsozialistische Weihestätte.
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