Ägyptens versunkene Schätze

 

Kanopus

Kanopus ist berühmt für seine Tempel, insbesondere die des Gottes Osiris. Der ägyptischen Mythologie zufolge fand die Göttin Isis hier in Kanopus den vierzehnten Teil des von Seth zerstückelten und über ganz Ägypten verteilten Leibes ihres Gatten Osiris wieder. Der Gott Osiris, der auch das Hochwasser herbeirief, wurde seitdem häufig in der Form einer Vase mit einem gekrönten Haupt dargestellt.

Neben ihrer Stellung als religiöses Zentrum war die Stadt Kanopus zu römischer Zeit auch als Amüsierviertel berühmt, in der freizügige Feste gefeiert wurden. In der christlichen Ära entstand dort ein bedeutendes Kloster. Zeugnisse dieser Zeit sind unter anderem Gold- und Edelsteinschmuck, Kreuze, ein Ehering und offizielle Siegel des Klosters. Die letzten Belege für die Existenz von Kanopus gehen auf das 8. Jahrhundert n. Chr. zurück: Bei den Ausgrabungen im versunkenen Kanopus wurden arabische Goldstücke aus dieser Zeit gefunden.

Eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke ist der "Naos der Dekaden", auf dem der erste bekannte astrologische Kalender dargestellt ist. Ein Fragment dieses einzigartigen Monuments wurde bereits im 18. Jahrhundert in der Bucht von Abukir entdeckt und war seither im Pariser Louvre ausgestellt. Zusammen mit Goddios Funden und einer Leihgabe aus dem Griechisch-Römischen Museum von Alexandria wird der "Naos der Dekaden" in Bonn nun wieder fast vollständig präsentiert.

 
Text © Bundeskunsthalle
 

Ägyptens versunkene Schätze
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
5. April 2007 - 27. Januar 2008

im Detail:

Naos der Dekaden

weiter:

Thonis-Heraklion
Alexandria

siehe auch:

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