Ägyptens versunkene Schätze

 

Thonis-Heraklion

Bis zu ihrer Wiederentdeckung im Jahr 2000 schien die Stadt Thonis-Heraklion spurlos verschwunden, ihr Name aus dem Gedächtnis der Menschheit fast gelöscht - nur antike Texte und einige Inschriften, die Archäologen an Land gefunden hatten, erinnerten noch an sie. Thonis-Heraklion war eine pulsierende Stadt mit einer hohen griechischen Einwohnerdichte schon mehrere Jahrhunderte bevor Alexander der Große nach Ägypten kam. Sie galt als eine der größten Handelsmetropolen in der Mittelmeerregion vor der Gründung Alexandrias. Ihre Lage an der Nilmündung bot ideale Voraussetzungen zur Kontrolle der Handelsschiffe, bevor diese flussaufwärts nach Naukratis fuhren.

Die archäologischen Ausgrabungen an einem großen Tempel, der später als Amun- Gereb-(bzw. Herakles-) Tempel identifiziert wurde, und in der versunkenen Stadt selbst haben Tausende von Objekten ans Licht gebracht, die ein genaues Bild der Topographie der Stadt und ihrer Umgebung, sowie eine klare Vorstellung über die typischen Merkmale von Thonis-Heraklion liefern. Die Ausstellung bietet Einblicke in die antike Lagunenstadt und präsentiert einige der bedeutendsten Funde. Kolossalstatuen aus rotem Granit eines Königs, einer Königin und des Gottes Hapi, des Gottes der Fruchtbarkeit, des Überflusses und der Nilflut, sind eindrucksvolle Zeugen der Bedeutung des von Wasser umgebenen Tempels. Kunstvoll gefertigte Statuen von Göttern und Königen, zahlreiche Bronzestatuetten von Gottheiten sowie Kultgeräte runden das Bild ab. Ein monolithischer Schrein aus rotem Granit, der dem Gott Amun-Gereb gewidmet ist, lieferte bei seiner Entdeckung den Beweis dafür, das es sich bei den Trümmern im Meer tatsächlich um die verschollene Stadt Thonis-Heraklion handelte. Der Fund einer völlig intakten Stele aus schwarzem Granit aus der Zeit des Pharaos Nektanebos I. macht darüber hinaus den Spekulationen, ob die in antiken Schriften erwähnten Städtenamen Thonis und Heraklion ein und denselben Ort bezeichneten, ein Ende: Thonis war für die Ägypter die Stadt, die die Griechen Heraklion nannten.

 
Text © Bundeskunsthalle
 

Ägyptens versunkene Schätze
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
5. April 2007 - 27. Januar 2008

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Kanopus
Alexandria

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