An der
Elsässischen Weinstraße, zwischen Molsheim und Obernai
gelegen, 4500 Einw., (frz. Rosheimiens).
Im
11. Jahrhundert bestanden in Rosheim zwei Kirchengemeinden,
was zwei Siedlungskernen entspricht: der eine lag
im Westen um die Kirche St. Stephan ("Oberstadt"), der andere
um St. Peter im Osten (Mittel- und Unterstadt). Der Grundbesitz
in der Stadt ist zwischen mehreren Klöstern (Hesse,
Haute-Seille, Hohenburg), dem Bischof von Straßburg (Kirche
St. Stephan) und adligen Familien geteilt. Letztere verfügen
hier über veritable wirtschaftliche und administrative Zentren.
Wichtigster Grundbesitzer ist die Abtei Hohenburg.
Um
1050 bestätigt der elsässischen
Papst Leo IX. der Abtei Hesse (Lothringen) drei Viertel des
Zehnten von St. Peter.
1132 richtete
ein Großfeuer schwere Zerstörungen an, worauf die Staufer,
vermutlich in ihrer Eigenschaft als Schutzherren des Klosters
Hohenburg, finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau der beiden
Siedlungen leisten. Diese Förderung ist im Zusammenhang mit
der Städtepolitik der Staufer zu sehen, die damit ihren elsässischen
Besitz stärkten.
In dieser
Zeit wurde die Kirche St. Peter und Paul errichtet (1145 -
1167). Die Aktivität der Staufer erregte die Missgunst der
Nachbarn, so dass der Straßburger Bischof Konrad II. von Hüneburg
1197 die Stadt überfiel und anzündete. Friedrich II. einigte
sich jedoch mit dem Bischof, der der Staufer die Herrschaft
über alle von ihm abhängigen Leute in Rosheim zugestand und
dafür
Saverne
erwerben konnte. Andere Konflikte, wie etwa mit der Abtei Hohenburg
oder dem Herzog von Lothringen, bestanden weiter. Eine Verpfändung
an den Herzog von Lothringen zog eine bewaffnete Auseinandersetzung
nach sich, die 1218 mit einem Massaker an den lothringischen
Soldaten ihr Ende fand.
1267 erhielt
der Ort das Stadtrecht, verbunden mit dem Recht, eine Mauer
zu bauen. 1303 galt Rosheim als freie Reichsstadt und trat
dem Zehnstädebund
der Reichsstädte im Elsass (Dekapolis) bei. Im 30jährigen
Krieg wurde Rosheim schwer heimgesucht und fiel 1648/1672
mit der Dekapolis an Ludwig XIV.
Unter den
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bauten der Stadt
ragen besonders die romanische Kirche St.Peter und Paul innerhalb
des ältesten Mauerrings (12. Jh.) und das romanische Haus
(um 1160-70) hervor. |