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Das heutige Rosgartenmuseum geht zurück auf die „Alterthumshalle“ des Goldschmieds Josef Castell (1770–1844), die dieser 1824 im heute so genannten Konzilsgebäude einrichtete. In seinem schon vorher bestehenden Antiquitätenkabinett hatte Castell Handschriften und Kunstgegenstände gesammelt, die er während der Säkularisation von Klöstern und Orden 1803 hatte erwerben können.

Das Wachstum der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der fortschreitende Verlust von historischer Substanz, der damit einher ging, brachte 1870 den Apotheker und Stadtrat Ludwig Leiner (1830–1901) zur Gründung eines eigenen städtischen Museums, in dem er alles sammelte, was für die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung wichtig erschien: vorgeschichtliche Pfeilspitzen und Ritzzeichnungen auf Knochen, pfahlbauzeitliche Gerätschaften, römische Funde, mittelalterliche Wandmalereien aus dem Dominikanerkloster und dem Domherrenhof, Heiligen- und Brunnenfiguren, schließlich Stücke des Kunstgewerbes aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Seine Sammlung wurde im ehemaligen Zunfthaus der Konstanzer Metzger „Zum Rosgarten“ und im daneben liegenden Haus „Zum Schwarzen Widder“ eingerichtet, nach dem ersteren wurde das neue Rosgartenmuseum benannt.

1872 kamen die Sammlungen der „Alterthumshalle“ in das neue Museum, im selben Jahr wurden die Bestände durch die Naturaliensammlung Macaire-Zeppelin mit Schmetterlingen, Käfern, und Fossilien erweitert. 1874 übergab Graf Ferdinand von Zeppelin auch die Mineraliensammlung aus diesem Bestand dem Museum.

Unter den Exponaten befinden sich heute Glanzlichter wie die eiszeitliche Ritzzeichnung eines "weidenden Rentieres" auf einem Stück Rengeweih (unten, aus der Ausstellung "Menschen am Rand des Eises, 2009), die Chronik des Ulrich von Richenthal, in der die Ereignisse des Konstanzer Konzils (1414 – 1418) detailliert und plastisch geschildert werden, das "Richtschwert" der Stadt von 1534.

Rentier - Geweihritzung

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