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Das Schloss

Schloss Arenenberg am Untersee (Gemeinde Salenstein, Kanton Thurgau, Schweiz), gegenüber der Insel Reichenau gelegen, war im 19. Jahrhundert Wohnsitz der vormaligen holländischen Königin Hortense de Beauharnais und des späteren französischen Kaisers Napoleon III. Es wurde mit der vorhandenen Originalmöblierung als Napoleonmuseum eingerichtet.

Das Schloss wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von Sebastian Geissberg, Konstanzer Bürgermeister 1546 -1548, erbaut. An seiner Stelle stand zuvor ein Narrenberg genannter Bauernhof. Später wurde der Name Arenenberg gebräuchlich, der mit dem „Arnhalde“ genannten Abhang vor dem Schloss zum See zusammenhängen dürfte.

Im 18. Jahrhundert war das Schloss, das 1585 von der Eidgenossenschaft zum Freisitz erhoben worden war, im Besitz der Familie von Streng, die es dann 1817 der damals in Konstanz im Exil lebenden Exkönigin Hortense de Beauharnais verkaufte. Diese war die Tochter von Joséphine, der ersten Frau Napoleons I., und Gattin von Napoleons Bruder Louis, 1806 bis 1810 König von Holland. Hortense ließ das Schloss von dem Konstanzer Baumeister Johann Baptist Wehrle zu einem ihren Ansprüchen genügenden Wohnsitz umbauen und bewohnte es ab 1818 zeitweise. Neben der Entfernung der Umfassungsmauer, der Ökonomiegebäude, der Zinnen und der Türmchen wurde auch das Innere nach dem damaligen Pariser Geschmack eingerichtet. Bei der Anlage eines Landschaftsparks stand vermutlich der französische Gartenarchitekt Louis-Martin Berthault Pate.

Um seiner Schwester während der Sommermonate nahe zu sein, kaufte ihr Bruder Eugène de Beauharnais 1819 das nahe Schloss Sandegg und baute sich oberhalb der mittelalterlichen Burg eine Villa, den Eugensberg. Hortense lebte bis zu ihrem Tod 1837 auf dem Arenenberg.


Ansicht des Arenenbergs von Eugène Brunner-Lacoste. Bild: Napoleonmuseum


Von 1817 bis zu ihrem Tod 1837 lebte Hortense de Beauharnais, die Stieftochter Kaiser Napoleons I. nach dessen Sturz am Schweizerischen Bodenseeufer im Exil und erzog hier auf Schloss Arenenberg den späteren Kaiser Napoleon III. Bild: Napoleonmuseum

Ihr jüngster Sohn Louis Napoléon, der spätere Kaiser Napoléon III., der teilweise in Arenenberg aufwuchs, verkaufte 1843 das Schloss an Heinrich Keller. Seine Frau Eugénie kaufte 1855 das Gut zurück und ließ es 1855 und 1874 renovieren und teilweise umbauen. Nach dem Tode Napoleons III. besuchte Eugénie noch mehrmals Arenenberg und schenkte es schließlich 1906 dem Kanton Thurgau. Dieser richtete hier das Napoleonmuseum ein.

Salon der Königin Hortense mit textiler Dekoration im Stil eines Zelts. Bild: Stefan Rohner, Napoleonmuseum
Salon der Königin Hortense mit textiler Dekoration im Stil eines Zelts. Bild: Stefan Rohner, Napoleonmuseum

Der Untere Seesalon besticht durch seine zurückhaltende Eleganz und die Aussicht über den "Golf von Neapel". Bild Stefan Rohner, Napoleonmuseum
Der Untere Seesalon besticht durch seine zurückhaltende Eleganz und die Aussicht über den "Golf von Neapel". Bild Stefan Rohner, Napoleonmuseum

 

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