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20.5.22

Neues Schloss Meersburg

Am Tag des Tees lädt das Neue Schloss Meersburg zum Innehalten ein

(ssg) „Tee – die kleinste Wellnessoase der Welt“ lautet ein beliebter Werbespruch. Dass dieser aber bereits vor mehr als 300 Jahren am Bodensee aktuell war, beweist das Teehäuschen am Neuen Schloss Meersburg. Die Staatlichen Schlösser und Gärten laden ein, am 21. Mai, dem Tag des Tees, der Geschichte von Schloss, Häuschen und Teekultur nachzuspüren.

Neues Schloss Meersburg, Café seeseits auf der Terrasse über dem See. Foto: kulturer.beNeues Schloss Meersburg, Fürstbischöfliches Teehäuschen auf der Terrasse unterhalb ds Schlosses. Foto: Helmut Scham, SSGNeues Schloss Meersburg, Café seeseits auf der Terrasse über dem See. Foto: kulturer.be

Neues Schloss Meersburg, Fürstbischöfliches Teehäuschen auf der Terrasse unterhalb ds Schlosses. Foto: Helmut Scham, SSG

Ein Versteck zum Teetrinken

Der kleine gelbe Pavillon schmiegt sich eng an die Mauern, die das prächtige Barockschloss von Meersburg stützen. Vom Schloss aus ist vom Teehäuschen nur das Dach mit den leicht nach außen geschwungenen Spitzen zu sehen. Es ist der perfekte Rückzugsort hoch über dem Bodensee! Die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz mit ihrem monumentalen Treppenhaus, entworfen vom barocken Stararchitekten Balthasar Neumann, diente dazu, Reichtum und Macht der Kirchenfürsten auszustellen. Das Teehäuschen dagegen war ein verborgener Ort gemütlicher Plaudereien.

Der Wert des Tees

Zum internationalen Tag des Tees am 21. Mai lohnt sich ein Besuch im Neuen Schloss Meersburg ganz besonders. Die Vereinten Nationen haben diesen Gedenktag ins Leben gerufen, um an die Wichtigkeit des Tees als Getränk und als Lebensgrundlage für viele Menschen zu erinnern. Das Teehäuschen in Meersburg ist ein anmutiges Symbol für den Wert des Tees in früheren Zeiten. Nur 30 Quadratmeter misst das zierliche Gebäude innen und bietet – wie das Schloss auch – einen überwältigenden Panoramablick über den Bodensee. Ob Johann Franz Schenk von Stauffenberg sich hier in den Nachmittagsstunden seinen schwarzen Tee servieren ließ? Der Fürstbischof hatte auf jeden Fall große Freude an den schönen Dingen des Lebens. Immerhin war er es, der den Grundstein für das prächtige Neue Schloss und den Teepavillon hoch über dem Bodensee legte und damit das Gesicht von Meersburg entscheidend prägte. Tee hatte zu seiner Zeit den Status einer exotischen Kostbarkeit.

Auch Fürstbischöfe hatten Leidenschaften

Auch die folgenden Fürstbischöfe von Konstanz, die im Neuen Schloss residierten, hatten eine Leidenschaft für das Besondere. Im Themenjahr 2022 der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, das der „Liebe, Lust und Leidenschaft“ gewidmet ist, lohnt sich ein Besuch unter diesem Aspekt im Neuen Schloss ganz besonders. Veranstaltungen lassen die Gäste die Passionen seiner früheren Bewohner erleben. Fürstbischof Franz Konrad von Rodt etwa sammelte mit Eifer Muscheln, Schnecken, Mineralien und Fossilien aus fernen Ländern. Sein Naturalienkabinett ist noch heute zu bewundern.

Zur Teestunde ins Café „seeseits“

Von Rodt war es auch, der im Teepavillon ein Deckengemälde anbringen ließ, das den Wechsel der Jahreszeiten zum Thema hat. Die Figur des Chronos, Gott der Zeit, erinnert an die Vergänglichkeit und die Macht der Zeit. Spielende Putten laden jedoch dazu ein, das Leben leicht zu nehmen. Der Fürstbischof setzte sich damit für eine Ausgewogenheit von Ernst und Leichtigkeit, Pflicht und Muße ein. Heutige Gäste können diesem Appell mit einem Besuch im Neuen Schloss und seinem Teehäuschen nachkommen. Immerhin bietet das Café „seeseits“ auf der Schlossterrasse auch vielfältigen Teegenuss – von „Darjeeling Castelton“ über „Assam Meleng“ und „Lung Ching“ hin zu „Lemon Mint“ oder „Fancy Chamomile“.

Öffnungszeiten Neues Schloss
täglich 9.30–18.00 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr

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