Projekt kulturer.be
17.2.21
Plakat zur Ausstellung "gesichtslos - Frauen in der Prostitution". Gleichzeitig Cover des Kataloga. © Hyp Yerlikaya, Serie „Amalie“, 2021
(rem) Der Traum von einem besseren Leben Frauen in der Prostitution - Ausstellungskatalog macht Tabuthema sichtbar und zeigt unterschiedliche Perspektiven auf eine prekâre Lebenswirklichkeit Obwohl bereits 2002 die Sittenwidrigkeit der Prostitution abgeschafft und 2017 das deutsche Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten ist, führt die Mehrheit der betroffenen Frauen ein Leben abseits der sozialen Wahrnehmung. In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Hyp Yerlikaya und den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim hat die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim die Ausstellung „gesichtslos - Frauen in der Prostitution" und das begleitende Buch (ET: 15. November 2021, Nünnerich-Asmus Verlag Oppenheim) umgesetzt. Der Begleitband thematisiert die Träume, Hoffnungen und Ängste von Frauen in der Prostitution.
Anliegen des Projektes ist die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines ôffentlichen Diskurses über die oftmals prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Prostituierten in Deutschland. Die Ausstellung ist ein Fotoprojekt, das auf authentischen Erfahrungsberichten der dargestellten Frauen, die in der Prostitution tätig sind, basiert. Die Anonymität und der Schutz der fotografierten Frauen werden durch das Tragen weißer Masken gewahrt, die gleichsam das „gesichtslose“ Dasein dieser Frauen innerhalb unserer Gesellschaft widerspiegeln. Die Aufnahmen nutzen das darstellerische Mittel der Inszenierung, insbesondere dort, wo die Bildinhalte die Grenzen des Zeigbaren erreichen.
Die Essays des Katalogs zu rechtlichen Bestimmungen in Deutschland, wer arbeitet eigentlich in der Prostitution? oder Prostitution in der bildenden Kunst vermitteln das zum Verständnis grundlegende Hintergrundwissen. Schließlich sind es die Zitate der Prostituierten, die den Fotografien gegenübergestellt, die Lebenswirklichkeit offenlegen.
Prof. Dr. Wilfried Rosendahl ist Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen und der rem gGmbh Stiftungsmuseen. Er ist außerdem Direktor des Curt-Engelhorn-Zentrums für Kunst- und Kulturgeschichte und Wissenschaftlicher Vorstand der Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH.
Prof. Dr. Julia Wege ist Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit an der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten. Sie gründete 2013 die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim und übernahm die Leitung bis 2021.
Die Autor*innen und der Fotograf
Stéphanie Herrmann M.A. ist seit 2005 Wissenschaftliche Sammlungsleiterin und Ausstellungskuratorin des Forum Internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim.
Prof. Dr. Martin Albert ist Professor für Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der SRH Hochschule Heidelberg.
Saskia Sauter berät als Sozialarbeiterin (M.A.) der Beratungsstelle Amalie Frauen in der Prostitution im Kontext von Einzelfallhilfe und Casemanagement.
Laura Quandt betreut als Sozialarbeiterin (B.A.) der Beratungsstelle Amalie Frauen, die aus der Prostitution ausgestiegen sind.
Hyp Yerlikaya ist als international tätiger Fotograf und Künstler maßgeblich an der Konzeption und Umsetzung der Ausstellung beteiligt gewesen und begleitete die dargestellten Frauen über einen Zeitraum von über zwei Jahren mit der Kamera.
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