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Kloster Heiligkreuztal

20. Mai 1319: Die Klosterkirche St. Anna wird geweiht

(ssg) Am 20. Mai 1319 wurde das hochgotische Münster des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Heiligkreuztal feierlich geweiht – ein Meilenstein der Klostergeschichte.

Kloster Heiligkreuztal, Klosterkirche und Konventsgebäude von außen. Foto: kulturer.be.Kloster Heiligkreuztal, Klosterkirche innen in Richtung des Chors. Foto: kulturer.be.Kloster Heiligkreuztal, Klosterkirche und Konventsgebäude von außen. Foto: kulturer.be.

Kloster Heiligkreuztal, Klosterkirche innen in Richtung des Chors. Foto: kulturer.be

Das Frauenkloster Heiligkreuztal

Oberschwaben ist die Region der Klöster – und Kloster Heiligkreuztal zählt zu den am besten erhaltenen Klosteranlagen des Spätmittelalters. Die Schlichtheit und Eleganz des hochgotischen Münsters prägt die Atmosphäre der Klosteranlage. Am 20. Mai 1319, heute vor 702 Jahren, wurde die Klosterkirche St. Anna feierlich zu Ehren Mariens und des Heiligen Kreuzes geweiht. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die erste Kirche der Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal.

Das hochgotische Münster

Das Münster ist ein Neubau – das Kloster selbst wurde nämlich Jahrzehnte zuvor gestiftet. Die erste Kirche war wahrscheinlich die heutige Bruderkirche, in der heute unter anderem das Klostermuseum untergebracht ist. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde Kloster Heiligkreuztal umgebaut und erweitert. Zahlreiche Stiftungen – vor allem Grundstücke und Güter, die regelmäßige Einkünfte einbrachten – finanzierten den großanlegten Bau und die wertvolle Ausstattung. Der Grundstein für die dreischiffige Pfeilerbasilika wurde um 1315 gelegt. Johannes VI., Konstanzer Bistumsverweser, weihte das Gebäude mit seinen drei Altären und dem prachtvollen Chorfenster bereits vier Jahre später, im Mai 1319.

Erinnerung an die Weihe

Aus der Zeit der Weihe haben sich zahlreiche wertvolle Kunstgegenstände erhalten. Allen voran das farbenprächtige Bleiglasfenster im Chor und die ausdrucksstarke Christus-Johannes-Gruppe. Ein besonderes, sprechendes Erinnerungsstück der Kirchengeschichte aus dem 16. Jahrhundert befindet sich zwischen Mittelschiff und Chor: ein Triumphbogen mit einer Halbfigur Marias mit Kind. Unter ihr kniet die Äbtissin Veronika von Rietheim (1472-1551). Die Inschrift bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte des Klosters. In ihr wird auch die Weihe des Münsters – eben ein Meilenstein der Klostergeschichte – erwähnt: „… und da man zalt M. CCC. XIX Jar ist diß meynster gemacht und gewyhet worden.“

Ein kostbarer Schatz im Donautal

Im 16. und 18. Jahrhundert wurde die Klosteranlage renoviert, erweitert und modernisiert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel das Kloster an Württemberg. Die 36 Zisterzienserinnen erhielten die Erlaubnis, bis an ihr Lebensende im Kloster zu wohnen. Nach 1830 verfiel die Klosteranlage zunehmend. Die Bibliothek und andere Kunstschätze waren schon früh in die Residenzstadt Stuttgart gebracht worden. In den 1970er-Jahren wurden die Gebäude und frommen Kunstwerke der Zisterzienserinnen sorgsam restauriert. Heute bieten sie einen authentischen Einblick in das fromme Leben des Spätmittelalters.

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