17.3.20

Kulturerbe-Blog statt Besuchsprogramm

Schwetzinger Schlossgarten

Die Kulturer.be-Redaktion nutzt die Zeit, in der das gesellschaftliche Leben in Deutschland still steht, um Leser und Besucher ebenso wie Leserinnen und Besucherinnen auf die Schönheiten des kulturellen Erbes aufmerksam zu machen. Wir forsten unser umfangreiches Archiv durch, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt um die 100.000 Bilder enthält, und stellen einzelne Monumente und einzelne Aspekte des Kulturerbes vor. Damit Sie, wenn das Leben wieder normal wird, um so mehr Lust haben, sich das im Original anzusehen.

Zunächst ein paar Worte zum Schloss selbst:

Die Anfänge des Schlosses Schwetzingen

Schloss Schwetzingen geht in seinen Anfängen auf eine spätmittelalterliche Adelsburg zurück, deren erste Bauabschnitte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts archäologisch fassbar werden. Entsprechend wird die Burg auch um die Mitte des Jahrhunderts erstmals erwähnt. Die Burg kam dann bald in den Besitz des Pfalzgrafen, Ludwig V. baute neben einem kleinen steinernen Gebäude einen vierstöckigen Wohnturm, den er - und das ist das Besondere - auf die Blickachse zum Königstuhl ausrichtete. Ludwig V. war humanistisch gebildet und sah den Königstuhl als den pfälzichen Musenberg Parnassos der griechischen Antike.

Der linke der beiden Vorbauten stammt wie die umgebenden Mauern noch von der Burg des 14. Jahrhunderts. Auch die schräg den kleinen Hof abschließende Gebäudewand hat ihre Ausrichtung noch aus dem Spätmittelalter.

Ludwigs Wohnturm, den er als Jagdschloss in der Nähe der wildreichen Wälder nutzte, besteht heute noch in vollem Umfang, den Treppenturm, mit dem die oberen Stockwerke erschlossen wurden, ließ Kurfürst Karl Ludwig in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch ein Treppenhaus ersetzen.

Die architektonische Verbindung von Schloss und Stadt schuf erst Kurfürst Carl Theodor durch die Anlage des Schlossplatzes. Bis ins 18. Jahrhundert hinein betrat man den Schlossbezirk von der Nordseite, Kurfürst Johann Wilhelm dürfte den Hof nach Osten hin geöffnet und die beiden Portalpfosten mit seinem kurfürstlichen Wappen aufgestellt haben.

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