2.1.19

Rückblick 2018

Die Schweizertapete im Schwetzinger Schloss

Eines der Prunkstücke des Schwetzinger Schlosses ist die Schweizertapete im Appartement der Reichsgräfin von Hochberg im 2. Obergeschoss. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal, und um ähnliche Stücke zu sehen müsste man weit fahren.

Hintergrund ist die Begeisterung für die wildromantische Schweizer Natur, die sich im Gefolge der Empfindsamkeit im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts breit machte. Schriftsteller wie Jean Jacques Rousseau begeisterten sich für die Einfachheit und Unverfälschtheit von Landleben und Natur. Das Berner Oberland wurde das Ziel erster Besucher, und erste Reiseführer und Reisebeschreibungen wurden veröffenticht. Mit einem solchen Reiseführer in der Hand machte sich auch Goethe auf den Weg vom Lauterbrunnental über die Scheidegg ins Haslital.

Ein erster Souvenirhandel kam auf, Kupferstiche von den schönsten Flecken der Alpen fanden bei den von Natur und Landschaft beeindruckten Besuchern reißenden Absatz.

Die beliebtesten dieser Stiche ließ der Inhaber der Zuber'schen Tapetenmanufaktur im Rixheim (bei Mulhouse im Elsass) zu einer Panoramatapete zusammenstellen, die bei seinen Kunden so gut ankam, dass er sie über 1200 Mal verkaufte. Eine dieser Tapeten hängt in Schwetzingen, eine in Schloss Rheda in Westfalen, eine im Stockalp-Palast in Brig im schweizerischen Kanton Wallis.

Eines der Vorhaben im Jahr 2018 galt den Hintergründen dieser Tapete - ist sie naturalistisch oder wie und warum wurde bei der Darstellung von der Wirklichkeit abgewichen? Was steckt an Naturerfahrung dahinter? Das Ganze auf dem Hintergrund einer für 2019 konzipierten Themenführung zur Schweizertapete im Appartement der Reichsgräfin von Hochberg.

Zwei Ansichten der Tapete und Detailansichten: Bauernhaus, "Landleute", eine Bärenjagd, der Rhonegletscher und die Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht.


 

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