Projekt kulturer.be
30.7.18
(mvst) Im Juli 1518 begannen Dutzende Menschen durch Straßburgs Straßen zu tanzen. Diese Tanzepidemie, die mehrere Wochen andauerte, erschütterte die Stadtväter und rüttelte die Öffentlichkeit derart auf, dass zahlreiche Prediger und Chronisten der Stadtgeschichte sie erwähnten.
500 Jahre später will die Ausstellung untersuchen, wie die Stadtverwaltung, der Klerus oder auch die Ärzteschaft versuchten, dieses Phänomen in den Griff zu bekommen. Sie rollt den Ablauf der Ereignisse neu auf, beleuchtet den Kontext dieser eigenartigen historischen Episode und stellt den Vergleich mit anderen Fällen von „Tanzwut“ im Mittelalter an.
Die Ausstellung setzt sich zum Ziel, die Tatsachen, so wie sie von den Originalquellen überliefert werden, hervorzuheben — in Abgrenzung zu jenen Fehlinterpretationen, die zu einer falschen Sicht des Mittelalters als einer simplen, von irrationalen Trieben geleiteten, krisengeschüttelten Welt beigetragen haben.
Druckgrafiken und Zeichnungen, Originalquellen und gedruckte Bücher werden die seltenen Darstellungen und Beschreibungen dieser Vorfälle zur Schau stellen wie auch die Auslegungen, die sie bis zur Gegenwart erfuhren.
Eine Bühnenszenografie wird dem Publikum – Fachleuten wie Laien – die Möglichkeit bieten, in die Realität und die Vorstellungswelt des Mittelalters einzutauchen.
Ein Katalog mit Beiträgen von Fachleuten wird die Ausstellung begleiten.
Kuratorin: Cécile Dupeux, Direktorin des Musée de l’Œuvre Notre-Dame
Wissenschaftliche Mitarbeit: Georges Bischoff, Emerierter Professor für Geschichte des Mittelalters und Elisabeth Clementz, Dozentin am Institut für mittelalterliche Geschichte der Universität Straßburg
Musée de l’Œuvre Notre-Dame – Kunst des Mittelalters,
3, place du Château / Tel.: +33/(0)3 68 98 51 60
Dienstags bis sonntags 10.00 bis 18.00 Uhr, montags geschlossen
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