25.1.18

Römerkastell Saalburg: das Jahr 2017 im Rückblick

(rks) ​Die Sonderausstellung „Vom Schaf zur Tunika, der Römermarkt am 1. Mai und die Veranstaltung „Macht und Pracht – Die Saalburg zur Zeit Kaiser Wilhelms II.“ standen beispielhaft für ein buntes Jahresprogramm, das für alle Altersgruppen und Interessen ein abwechslungsreiches Angebot bereithielt. Das Römerkastell Saalburg schaut auf ein arbeitsintensives und erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Die Besucherzahl lag mit etwa 118.000 Personen etwas niedriger als im Vorjahr. Ungebremst war die Nachfrage der Besucher nach Veranstaltungen mit persönlicher Betreuung wie Führungen und Aktivprogrammen.

Viel Neues und Spannendes gab es auch 2017 im Römerkastell Saalburg wieder zu entdecken. In mehr als 2.600 Führungen, Aktiv- und Ferienprogrammen, Thementagen und Abendevents vermittelte das Team der Saalburg im Jahr 2017 bewegende Eindrücke vom Leben der römischen Soldaten und der Zivilbevölkerung in einem Grenzkastell am Limes.

Gladiatoren vor dem Tor der Saalburg

Auch im vergangenen Jahr erfreuten sich Veranstaltungen, die auf angenehme Weise kulinarische Genüsse und spannende Informationen zur Kultur der Römer verbanden, besonderer Beliebtheit. Während des Thementages „Culinaria – Antike Esskultur“ am Pfingstwochenende erlebten die Besucher römische Gastlichkeit und was man dazu alles wissen muss. Die I. Römercohorte Opladen hatte ihr Versorgungszelt aufgebaut, überall im Kastell waren Feuerstellen in Betrieb, die Öfen rauchten und es brodelte und brutzelte in Töpfen und Pfannen. Die Besucher konnten erleben, wie man mit der römischen Reibschale Pasten zubereitete, im Lehmkuppelofen Brot backte oder über dem offenen Feuer das einfache Soldatenbrot buk. Aber auch der Klassiker unter den Culinaria, der „Römische Abend“, zog im letzten Jahr wieder viele Weinliebhaber, Feinschmecker und Wissensdurstige in das Museumscafé Taberna. Neugierige konnten dort auch am „Römischen Buffet“ zu verschiedenen Terminen römische Speisen probieren.

Gladiatoren im KampfTöpfereiAm verlängerten Wochenende Anfang Mai schlugen römische Händler, Handwerker und Aussteller ihre Stände im Kastell auf. Unter den wachsamen Augen der Soldaten der IV. Vindeliker-Kohorte aus Großkrotzenburg drehte sich alles um das bunte Markttreiben am Limes. Schuster, Goldschmiede, Salbenhersteller, Knochenschnitzer, Brettchenweber, Fischer, und viele andere Händler boten ihre Waren feil. Eine römische Ärztin gab Einblicke in die medizinische Versorgung bei den Römern und präsentierte chirurgische Instrumente der Zeit. Bei den verschiedenen Workshops zum Knochenschnitzen, Töpfern auf der Drehscheibe, Drechseln und Schustern konnten die großen und kleinen Besucher selbst Hand anlegen und ihre handwerklichen Fähigkeiten ausprobieren.

Viele befreundete Institutionen waren ebenfalls an diesem verlängerten Wochenende in das Römerkastell Saalburg gekommen. Am Stand der Römerstadt Augusta Raurica in der Schweiz, des Museums Schwarzenacker im Saarland, des Rheinischen Landesmuseums Trier, des Hessenparks, des Fördervereins Museum Schloß Fechenbach, des Fördervereins Römisches Forum Waldgirmes und nicht zuletzt des Fördervereins der Saalburg erfreuten sich die Besucher an den vielen spannenden Mitmach-Aktionen. „Die Kooperation mit den benachbarten Museen war für diese Veranstaltung eine ungeheure Bereicherung und lässt auf weitere gemeinsame Projekte hoffen“ betonte der Direktor der Saalburg, Dr. Carsten Amrhein.

Am Tag des offenen Denkmals im September wurde die Zeit Kaiser Wilhelms II. auf der Saalburg wieder lebendig. Unsere Besucher erlebten interessante und unerwartete Begegnungen mit Herrschaften aus dieser Epoche, kulturell beflissenen Damen sowie Repräsentanten aus Gesellschaft, Kultur und Militär. Im Museum wurde mit dem Musaion ein Ausstellungsbereich gezeigt, der die Sammlung im Stil der Jahrhundertwende um 1900 präsentiert. Auch die damals sehr beliebte Kunst des Papiertheaters wurde den begeisterten Besuchern in mehreren Vorstellungen dargeboten und es wurde mit historischen Vorlagen gebastelt wie zu Kaisers Zeiten.

Begeisterung bei der Ausstellung "Vom Schaf zur Wolle"Ende Juni öffnete die Sonderausstellung „Vom Schaf zur Tunika“ ihre Türen für die Besucher. Die Ausstellung beschäftigte sich mit dem Rohstoff Wolle und dem Herstellungsprozess von Textilien in römischer Zeit. Originalfunde aus dem Kastell wie Spinnwirtel und Webgewichte gaben Einblicke in die Gewerke des Spinnens und Webens – wichtige Arbeitsschritte, die ein Wollflies durchläuft, bis es zum fertigen Gewand wird. Repliken wie ein Gewichtswebstuhl erschlossen einzelne Arbeitsschritte und halfen, antiken Techniken auf die Spur zu kommen. Ein Ankleidezimmer, in dem die Besucher sich in Toga oder Palla einkleiden konnten, bildete den Abschluss der Ausstellung. Die großformatigen Bilder mit Porträts von Schafen der Malerin Barbara Focke gaben der Ausstellung einen prächtigen und beziehungsreichen Rahmen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm bot den Besuchern – besonders den Kindern – Gelegenheit, verschiedene einfache Techniken der Textilherstellung auszuprobieren.

Den Abschluss der Saison bildete der stimmungsvolle Familienabend „Martinus – Sankt Martin“, der wie in den vorherigen Jahren auch, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit der historischen Figur des römischen Reitersoldaten, der zum christlichen Heiligen wurde, vertraut machte.

Alle Bilder: Römerkastell Saalburg


 

 

 

RÖMERKASTELL SAALBURG
Archäologischer Park
Am Römerkastell 1
61350 Bad Homburg v.d.H.
Tel 06175/9374-0
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