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Die Saalburg ist ein Kohortenkastell der cohors II Raetorum civium Romanorum equitata im Taunus bei Bad Homburg v.d.H. und wurde am Ende des 1. Jh. n. Chr. als Erdkastell angelegt, um 135 n. Chr. dann als Holz-Stein-Kastell und später als Stein-Kastell ausgebaut. Beim Fall des Limes wurde das Kastell aufgegeben, ab 1853 ausgegraben und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Außenmauer und Stabsgebäude wieder aufgebaut.

War das Erdkastell, das um 83 n. Chr. entstand, für ca. 100 Mann angelegt, waren im Steinkastell der letzten Ausbaustufe ca. 500 Mann untergebracht.

Vor dem Haupttor lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus, sowie eine Zivilsiedlung, ein vicus, in dem bis zu 255 Menschen gewohnt haben dürften.


Im Zentrum der Anlage liegt das Stabsgebäude (Principia), am Einmgangsbereich ein rekonstruierter Getreidespeicher (Horreum), dahinter zwei Mannschaftsbaracken. Vor der Mauer (Bildrand unten links) ist ein Badegebäude aufgedeckt.

Das Lager war in der römischen Zeit mit Mannschaftsbaracken sowie Werkstätten und Nebengebäuden dicht bebaut.
In den um den Innenhof des Stabsgebäudes gruppierten Räumen, die früher als Amtsstuben, Schreibstuben und Waffenkammern dienten, ist das Museum untergebracht, das in einer Vielzahl von Funden den Besuchern die Römerzeit nahebringt. Essen und Trinken wird in der Inszenierung eines Gastmahls verdeutlicht, Bauen und Handwerk, Waffen und Ausrüstung und andere Themen in einer Vielzahl von Originalfunden und Modellen. Neben den "üblichen" Fundobjekten aus Glas, Bronze oder Keramik sind besonders die zahlreichen Holz- und Lederfunde, die sich in den vielen ergrabenen Brunnen gefunden haben, bemerkenswert.

Im Außenbereich sind die Fundamente der Badeanlagen und der Herberge freigelegt und konserviert. Die Ausdehnung des Lagerdorfes wird durch die zahlreichen Steinkeller entlang der Straße deutlich.

Die große Halle der Principia mit 38,5 x 11,5 m nimmt eine ganze Seite des Gevierts ein. Sie diente für besondere Feierlichkeiten der Einheit.

Unten das Triclinium (Speisezimmer) eines Centurionenhauses aus Echzell (Wetteraukreis). Der Raum verdeutlicht den Aufwand, mit dem die Offizierswohnräume am Kopf der Mannschaftsbaracken ausgestattet sein konnten.

Die beiden Mannschaftsbaracken wurden nach römischem Vorbild, aber nicht an authentischer Stelle rekonstruiert.

Alle Bilder © Saalburgmuseum


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