27.10.17

Schloss Heidelberg

Alte Baumriesen im goldenen Herbstlicht: Der Heidelberger Schlossgarten

(ssg) Jede Jahreszeit hat ihren Reiz: Der Oktober lässt den berühmten Garten der kurfürstlichen Residenz besonders erstrahlen. Im legendären Hortus Palatinus kann man jetzt bei einem Spaziergang die Farben des Herbstes erleben – die alten Baumriesen leuchten in den schönsten Rot- und Goldtönen.

Romantisches Monument in den Farben des Herbstes
Einst waren Schloss und Schlossgarten raffinierte Meisterwerke der Renaissance-Kunst. Später eroberte die Natur Stück um Stück die Ruinen. Heute bestimmt die ganz besondere Verflechtung von Denkmal und umgebender Natur die Wahrnehmung der berühmten Schlossruine. Oft mehr als ein Jahrhundert alt sind die Bäume auf den Gartenterrassen des Heidelberger Schlosses. Viele Exoten und Raritäten sind darunter, aber auch viele heimische Arten. Manche davon haben sich ohne Einwirkung der Menschen angesiedelt. Besonders schön ist es, die mächtigen Bäume im Wechsel der Jahreszeiten zu erleben: Jetzt im Herbst leuchtet jeder in einem anderen Gold- und Rotton.

Die Hauptterrasse im Schmuck der Herbstfarben

Blick auf das Elisabethentor

Scheffelterrasse im HerbstNatürliche und kunstvolle Einheit
Was heute zu sehen ist, hat sehr viel mit der Geschichte des Heidelberger Schlosses als Ruine zu tun: Im 19. Jahrhundert pflegte man die Gartenterrassen eher im Sinne eines Landschaftsgartens. Spazierwege unter Bäumen wurden angelegt, um möglichst eindrucksvolle Blicke von den Geländestufen auf die efeubewachsene Schlossruine und die umgebende Landschaft zu erhalten. Manche von den alten Bäumen auf den Gartenterrassen sind Besonderheiten, die damals zu Lehrzwecken gepflanzt wurden. Längst ist auch das Bild mit den mächtigen Bäumen im Wandel der Jahreszeiten zum Teil des Heidelberg-Erlebnisses geworden.

Weltberühmter Garten
In großartigen Plänen und Detailzeichnungen hat sich der Gartenentwurf von Salomon de Caus, Architekt und Ingenieur aus Nordfrankreich, aus den Jahren kurz nach 1600 erhalten: der „Hortus Palatinus“. Auf seinen Terrassen lagen unterschiedliche Gärten, jeder anders ausgestaltet. Die Residenz der Kurfürsten war damals so bedeutend, dass der Heidelberger Garten in ganz Europa bekannt wurde. Erhalten ist davon wenig: Reste von Grotten und Brunnen, die Geländestufen und die großen Terrassen. Nachdem das Schloss zerstört worden war, bot die mächtige Schlossruine etwas, was in Gärten des 18. Jahrhunderts gesucht, ja extra gebaut wurde: Man liebte die romantische Stimmung von Ruinen. Auf den offenen Mauern wuchsen Pflanzen. Was früher ausgerissen worden wäre, wurde jetzt positiv wahrgenommen, zum Beispiel der Efeu, der den romantischen Eindruck verstärkt – bis heute.

Die Bilder: Die Hauptterrasse im Schmuck der Herbstfarben (oben)
Blick auf das Elisabethentor (Mitte)
Scheffelterrasse (unten)

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