8.8.17

Welterbe- und Schlössertour 2017 - Burgund

Ancy-le-Franc - Aus den Türmen werden Pavillons

Das Schloss von Ancy-le-Franc ist eine quadratische Schlossanlage, die ab 1543/44 unter starken Einfluss Sebastiano Serlios errichtet wurde. Eine Vorgängerburg bestand seit dem 11. Jahrhundert. Bauherr war Antoine III. von Clermont, 1578 ging das Schloss an den Enkel des Bauherrn, Charles-Henri de Clermont-Tonnerre über.

Dem Entwurf von Serlio entsprechen der quadratische Grundriss und die vier überhöhten Eckpavillons, die eine Weiterentwicklung der vier runden Ecktürme spätmittelalterlicher Anlagen darstellen. Französischen Einfluss beim Bau verraten die steilen Dächer, die Lukarnen und die Laternen auf den Eckpavillons.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Innenausstattung des Schlosses teilweise verändert.

Das Schloss wurde anlässlich eines geplanten Besuchs König Heinrichs III. (während seiner Rückreise von Polen) zu Ehren des hohen Gastes ausgestattet. Das Appartement Heinrichs III. besteht aus Schlaf- und Vorzimmer; unmittelbar daran schließt sich die Salle des Gardes, die evtl. (nach Ausweis der angebrachten Monogramme) als königliche Tafelstube angesprochen werden darf. An das Schlafzimmer schließen sich noch Kabinette für den König an.

Der Repräsentation des Bauherrn (und auch der Ausformulierung seines politischen Programms der Rechtfertigung) dienen die Galerie der Opferungen (in Grautönen rekonstruierte Bilder) und die in Rottönen gehaltene Galerie der Mythen. Im Vergleich mit Heidelberg stellt sich die Frage, inwiefern eine fürstliche Residenz des 16. Jahrhunderts ohne derartige repräsentative Galerien auskommt.

Der Garten des Schlosses ist um die 50 ha groß, hinter dem Schloss wird ein „Renaissance“-Beet neu gefasst und erhält nach dem Vorbild einer Bildvorlage aus dem Schloss einen modernen, aber mit Mitteln der Renaissance ausgeführten Blumendekor.

 

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