15.12.17

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien

Große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg im Badischen Landesmuseum Karlsruhe

Antefix mit Satyr und Mänade beim Tanz(blm) Die etruskische Kultur als internationales Phänomen – das veranschaulicht ab dem 16. Dezember 2017 die Große Sonderausstellung „Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien“ im Badischen Landesmuseum. Die früheste Hochkultur Italiens entwickelte sich im Austausch mit zahlreichen Zivilisationen des Altertums. Ideen, Produkte und Technologien aus Griechenland und dem Alten Orient inspirierten die Etrusker zu einzigartigen kulturellen Leistungen. Diese zeugen ebenso von unverwechselbarer Originalität wie von Innovationsfreude und beweisen, wie globalisiert bereits die antike Welt war.

Die Ausstellung im Schloss Karlsruhe ist die erste große deutsche Etrusker-Schau, die in Kooperation mit dem italienischen Kulturministerium fast ausschließlich Objekte aus Italien zeigt. Sie stammen u. a. aus den Nationalmuseen von Rom und Florenz sowie den Kapitolinischen und Vatikanischen Museen. Allein das Archäologische Nationalmuseum in Florenz schickte über 80 Exponate nach Karlsruhe. Die hochkarätigen Leihgaben, von denen einige zum ersten Mal in Deutschland präsentiert werden, ermöglichen in ihrer Gesamtschau ein umfassendes Panorama etruskischer Lebenswelten vom 9. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr.

Antefix mit Satyr und Mänade beim Tanz
aus Raubgrabungen in Mittelitalien, vielleicht aus Cerveteri. Anfang 5. Jh. v. Chr., etruskisch
Rom, SABAP-RM-MET, vormals Malibu, J. Paul Getty Museum
©
Soprintendenza ABAP per l’area metropolitana di Roma, la Provincia di Viterbo e l’Etruria Meridionale

 

Unten:

Links und Mitte: Caeretaner Hydria und Nikosthenische Amphora aus dem Museo Nazionale Etrusco di Villa Guilia, Rom /
rechts daneben: Grabinventar Nekropole von Spina aus dem Museo Archeologico Nazionale, Ferrara

© Badisches Landesmuseum, Foto: Uli Deck

Bereits auf antike Zeitgenossen wie den Historiker Dionysios von Halikarnassos übte das „uralte, von allen anderen sich unterscheidende Volk“ der Etrusker eine große Faszination aus. Von den Griechen als Tyrrhener, von den Römern als Tusci bezeichnet, nannten sie sich selbst Rasenna oder Rasna. Schon in der sog. Villanova-Zeit im 9. Jahrhundert v. Chr. begannen die Etrusker, die reichen Bodenschätze ihrer Region zu erschließen. Der schwunghafte Handel mit Eisenerz, metallischen Rohstoffen und später auch toreutischen Produkten bildete eine wichtige Basis für ihre aufblühende Kultur. Im 7. Jahrhundert bestanden wirtschaftliche Beziehungen mit Phöniziern, Griechen und Kelten und etruskische Aristokraten kamen zu Macht und Reichtum. In dieser ersten großen Blütezeit Etruriens entstanden monumentale Hügelgräber, z. B. in Populonia oder Praeneste. Der Nachbau eines Grabhügels in der Ausstellung gibt die archäologische Situation wieder, wie sie an vielen Orten in der Toskana vorzufinden ist.

Die prunkvollen Grabbeigaben aus den sog. Fürstengräbern repräsentieren das hohe Niveau etruskischen Kunsthandwerks: Ihre ziselierten Bronzegegenstände und raffinierten Schmuckstücke aus Gold sind Meisterleistungen, für die die Etrusker jahrhundertelang berühmt waren. Auch zahlreiche importierte Luxusgüter kennzeichnen die Fürstenzeit Etruriens, z. B. kostbare Edelmetallgefäße aus Phönizien oder exquisite Keramiken aus Griechenland.

Grabinventar etruskischer Nekropolen

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien
16.12.2017 – 17.6.2018
Schloss Karlsruhe
Di – So, Feiertage 10 – 18 Uhr
12 Euro / erm. 9 Euro

 

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