9.2.15
Karlsruher TulpenKULTur. Markgraf Karl Wilhelm und seine Gartenkunst
Ausstellung anlässlich des 300. Stadtgeburtstags von Karlsruhe
(blb)
Vom 11. Februar bis zum 25. April 2015 zeigt die Badische Landesbibliothek
die Ausstellung „Karlsruher TulpenKULTur. Markgraf Karl Wilhelm
und seine Gartenkunst“. Anlass ist der 300. Geburtstag der
Stadt Karlsruhe, deren Gründer Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach
(1679–1738) als passionierter Blumengärtner gilt. Mehr
als 5.000 Tulpensorten und zahlreiche botanische Raritäten
waren an seinem Lebensende im Karlsruher Schlossgarten zu bewundern.
In farbenprächtigen Aquarellen ließ er die kostbaren
Pflanzen von professionellen Blumenmalern in den berühmten „Karlsruher
Tulpenbüchern“ festhalten. Von diesen barocken Florilegien
sind heute nur noch vier Bände erhalten, die nun für
kurze Zeit zusammen präsentiert werden.
Thematisch ergänzt wird die Schau durch einen Einblick in
die Kulturgeschichte der Tulpe und die Entwicklung der europäischen
Gartenkunst: Eingeführt aus Persien entwickelte sich die Tulpe
bereits im 15. Jahrhundert in der Osmanischen Kultur zu einer begehrten
Modeblume. Ihr Siegeszug in Europa begann um 1560 mit den Naturforschern
Conrad Gesner (1516–1565) und Carolus Clusius (1526–1609),
die sich ihr wissenschaftlich auf dem Gebiet der Botanik näherten.
Nach der niederländischen Tulpomanie in den 1630er Jahren
hielt die Zwiebelpflanze dann rund 100 Jahre später Einzug
in den nach französischem Vorbild angelegten Karlsruher Schlossgarten.
Bild: Aquarell einer Papageientulpe der Sorte „Peroquet
Rouge“ aus
dem Karlsruher Tulpenbuch, 1730. Badische Landesbibliothek Karlsruhe,
K 3302, Bl. 14
„Das ambitionierte Ausstellungsprojekt ist unser Geburtstagsgeschenk
an die Stadt Karlsruhe. Erstmals machen wir alle noch erhaltenen
Karlsruher Tulpenbücher der Öffentlichkeit zugänglich.
Und dazu haben wir in den vergangenen zwei Jahren, mit Unterstützung
des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg,
zahlreiche einschlägige Gartentraktate des 17. und 18. Jahrhunderts
wieder erworben, die in der früheren Hofbibliothek vorhanden
waren, aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden“, sagt
Dr. Julia Freifrau Hiller von Gaertringen, Direktorin der Badischen
Landesbibliothek.
Tulpe, Hyazinthe und Narzisse – diese Frühjahrsblüher
und noch viele andere mehr lassen sich bei einem Besuch der Ausstellung
entdecken. Das breit gefächerte Begleitprogramm zum Thema
Tulpomanie und Gartenkunst umfasst u.a. mehrere öffentliche
Themenführungen, Kinderferienangebote sowie Vorträge
und Lesungen.
Ausstellungseröffnung am Dienstag, 10. Februar 2015, 17.00
Uhr
Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek
Erbprinzenstraße
15, 76133 Karlsruhe
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