Karlsruher TulpenKULTur


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Markgraf Karl Wilhelm und seine Gartenkunst
 

Ausstellung anlässlich des 300. Stadtgeburtstags

Vom 11. Februar bis zum 25. April 2015 zeigt die Badische Landesbibliothek die Ausstellung „Karlsruher TulpenKULTur. Markgraf Karl Wilhelm und seine Gartenkunst“. Anlass ist der 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe, deren Gründer Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738) als passionierter Blumengärtner gilt. Mehr als 5.000 Tulpensorten und zahlreiche botanische Raritäten waren an seinem Lebensende im Karlsruher Schlossgarten zu bewundern. In farbenprächtigen Aquarellen ließ er die kostbaren Pflanzen von professionellen Blumenmalern in den berühmten „Karlsruher Tulpenbüchern“ festhalten. Von diesen barocken Florilegien sind heute nur noch vier Bände erhalten, die nun für kurze Zeit zusammen präsentiert werden.

Aquarell einer Papageientulpe der Sorte „Peroquet Rouge“ aus dem Karlsruher Tulpenbuch, 1730. Badische Landesbibliothek Karlsruhe, K 3302, Bl. 14

Thematisch ergänzt wird die Schau durch einen Einblick in die Kulturgeschichte der Tulpe und die Entwicklung der europäischen Gartenkunst: Eingeführt aus Persien entwickelte sich die Tulpe bereits im 15. Jahrhundert in der Osmanischen Kultur zu einer begehrten Modeblume. Ihr Siegeszug in Europa begann um 1560 mit den Naturforschern Conrad Gesner (1516–1565) und Carolus Clusius (1526–1609), die sich ihr wissenschaftlich auf dem Gebiet der Botanik näherten. Nach der niederländischen Tulpomanie in den 1630er Jahren hielt die Zwiebelpflanze dann rund 100 Jahre später Einzug in den nach französischem Vorbild angelegten Karlsruher Schlossgarten.

„Das ambitionierte Ausstellungsprojekt ist unser Geburtstagsgeschenk an die Stadt Karlsruhe. Erstmals machen wir alle noch erhaltenen Karlsruher Tulpenbücher der Öffentlichkeit zugänglich. Und dazu haben wir in den vergangenen zwei Jahren, mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Würt­temberg, zahlreiche einschlägige Gartentraktate des 17. und 18. Jahrhunderts wieder erworben, die in der früheren Hofbibliothek vorhanden waren, aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden“, sagt Dr. Julia Freifrau Hiller von Gaertringen, Direktorin der Badischen Landesbibliothek.

Tulpe, Hyazinthe und Narzisse – diese Frühjahrsblüher und noch viele andere mehr lassen sich bei einem Besuch der Ausstellung entdecken. Das breit gefächerte Begleitprogramm zum Thema Tulpomanie und Gartenkunst umfasst u.a. mehrere öffentliche Themenführungen, Kinderferienangebote sowie Vorträge und Lesungen.

Aquarell mit zwei Tulpen, 1728. Badische Landesbibliothek Karlsruhe, K 3302, Bl. 20

Tulpenaquarell, um 1730. Badische Landesbibliothek Karlsruhe, K 3302, Bl. 25

Tulpenaquarell mit Spruchband, 1738. Badische Landesbibliothek Karlsruhe, K 3302, Bl. 3

Georg Dionysius Ehret: Plantae selectae, Nürnberg 1750. Badische Landesbibliothek, Sign. 88 C 75010 RH, Taf. LXXII: Der Granatapfel

     

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