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2.10.14

Borkenkäfer-Management im Pufferstreifen zum Nationalpark Schwarzwald

(lkra) Die Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald zum 1. Januar 2014 hat für das Forstamt im Landratsamt Rastatt einige Veränderungen mit sich gebracht. Rund 1.800 Hektar Staatswald rund um den Hohen Ochsenkopf gehören jetzt zum Nordteil des Nationalparks. Das Revier Herrenwies fiel komplett in den Nationalpark und wurde aufgelöst. Um knapp 400 Hektar verkleinert hat sich das Revier Hundsbach und liegt jetzt als Puffer zwischen dem Nationalpark und dem Wald der Murgschifferschaft.

Die Lage zwischen Nationalpark und Privatwald bringt für das Team des Reviers Hundsbach mit dem Borkenkäfer-Management im Pufferstreifen zum Nationalpark eine neue Schwerpunktaufgabe mit sich. Um die angrenzenden bewirtschafteten Wälder durch ein Auftreten des Buchdruckers im Nationalpark nicht zu gefährden, legt das Nationalparkgesetz fest, dass Managementzonen eingerichtet werden. Diese umfassen einen mindestens 500 Meter breiten Pufferstreifen zu dem an den Nationalpark angrenzenden Kommunal- und Privatwald, in dem Maßnahmen zur Vermeidung der Ausbreitung von Borkenkäferschäden zu treffen sind. Dort, wo der Nationalpark an den Staatswald angrenzt, klappt der Pufferstreifen in den angrenzenden Staatswald aus.

Im Revier Hundsbach ist dieser Pufferstreifen insgesamt fast 500 Hektar groß und umfasst damit das halbe Revier. „Das Team um Revierleiter Thomas Bauer muss beim Borkenkäfer-Management eine so einfache wie zugleich schwierige Aufgabe bewältigen“, stellt Thomas Nissen, der Leiter des Forstamtes fest. Während der kritischen Zeit, d.h. in diesem Jahr von Mai bis voraussichtlich Oktober, kontrollieren die Mitarbeiter die gefährdeten Bestände mindestens einmal wöchentlich intensiv auf Stehendbefall.

Das Gelände ist steil und unwegsam und die Kontrollgänge erfordern viel Aufmerksamkeit. Damit die Arbeit nicht zu monoton wird und auch aus Gründen der Arbeitssicherheit ist der Pufferstreifen in sogenannte „Claims“ aufgeteilt. Martin Wacker, Andreas Albrecht, Urban Seiler und Matthias Wacker sind dabei immer zu zweit für jeweils einen Claim zuständig. Mit ihrer jahrelangen örtlichen Erfahrung wissen die Forstwirte, worauf es bei der Suche ankommt. Besonders Matthias Wacker hat einen siebten Sinn für den Buchdrucker entwickelt. Er erkennt am typischen Geruch, wo befallene Bäume stehen.

Jeder Käferbaum wird von den Forstmitarbeitern kartenmäßig dokumentiert und auch bei Kleinanfällen innerhalb einer Woche aufgearbeitet. „Die Kollegen im Pufferrevier Hundsbach betreiben dieses intensive Monitoring absolut motiviert und erfolgreich“, lobt Forstamtsleiter Nissen. Die bisher wenigen Fichten mit frischem Stehendbefall wurden alle in einem sehr frühen Stadium entdeckt. Damit bleibt bisher ausreichend Zeit für Aufarbeitung, Vermarktung und Abtransport des Käferholzes.

 
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