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12.4.2013

Erfolgsmodell Naturpark Südschwarzwald

Schwarzwald-Baar-Kreis profitiert ganz erheblich von den beschlossenen Erweiterungen

Am 11. April 2013 hat die Mitgliederversammlung des Naturparks Südschwarzwald in Elzach mit großer Mehrheit die dritte und vorläufig letzte Erweiterung der Gebietskulisse des Naturparks Südschwarzwald beschlossen. 12 Gemeinden oder Gemeindeteile von Herbolzheim im Norden bis Rheinfelden im Süden, von Ehrenkirchen im Westen bis Bad Dürrheim im Osten wurden neu in die Gebietskulisse aufgenommen. Das Gebiet des Naturparks Südschwarzwald, der Flächen aus 5 Landkreisen Südbadens (Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Schwarzwald-Baar-Kreis, Waldshut und Lörrach) und Teile der Stadt Freiburg umfasst, wurde um knapp 24.000 ha in den Landkreisen Lörrach, Emmendingen, Breigau-Hochschwarzwald und Schwarzwald-Baar-Kreis erweitert und ist nun mit knapp 394 km² und über 700.000 Einwohnern wieder der größte Naturpark Deutschlands.

Was im Jahr 1999 bei der Gründung noch viel Überzeugungsarbeit bedurfte, ist nach 14 Jahren zum Erfolgsmodell für die Gemeinden im Naturpark geworden. Nicht nur dass jährlich Fördergelder für nachhaltige Projekte in Tourismus und Erholung, in Kultur und Ökologie sowie zukunftsorientierte Entwicklungskonzepte zwischen 600.000 und 1 Mio. Euro nach Südbaden fließen, die Werbung mit der Zugehörigkeit zum Naturpark Südschwarzwald hat allein schon ihren Stellenwert für das Image einer Kommune. Auch vor diesem Hintergrund streben immer mehr Gemeinden in den Naturpark Südschwarzwald. Erster Landesbeamter Joachim Gwinner, der von Anfang an mit dabei war, dazu: „Es ist schon eine erstaunliche Entwicklung. Standen am Anfang noch Befürchtungen vor dem Naturpark als Käseglocke im Raum, die die Gemeinden nur behindert und nicht fördert, wird heute in erster Linie die Werbewirkung des Labels „Naturpark Südschwarzwald“ im Wettstreit um Einwohner und Gäste gesehen. Der Naturpark ist zu einer Erfolgsge-schichte geworden. Dafür haben wir lange gekämpft und darauf sind wir auch ein bisschen stolz. Statt zu werben, müssen wir jetzt eher bremsen.“ Bremsen deshalb, so Gwinner, weil es um die Identität des Naturraums Schwarzwald geht. „Wir können den Naturpark Südschwarzwald nicht in die Rheinebene hinein oder auf die Schwäbische Alb erweitern. Das würden die Menschen, die eine bestimmte Vorstellung vom Schwarzwald haben, nicht mehr verstehen“, so Gwinner. Vor diesem Hintergrund kamen auch die vor Jahren entwickelten, vergleichsweise strengen Kriterien für Erweiterungswünsche zum Einsatz: Grundsätzlich muss eine Gemeinde oder ihr Teilort zum Naturraum Schwarzwald gehören. Nur in Sondersituationen lässt der Naturpark Ausnahmen zu. Davon haben jetzt auch Villingen-Schwenningen und Bad Dürrheim profitiert. Der Ortsteil Überauchen der Gemeinde Brigachtal war wegen seiner Zugehörigkeit zum Naturraum Schwarzwald für eine Erweiterung bereits gesetzt. Neben Brigachtal sind jetzt auch der Stadtbezirk Schwenningen und der Kernort Bad Dürrheim mit dabei. Landrat Hinterseh dazu: „Was wir vor einigen Jahren schon erfolgreich mit der Kerngemarkung Donaueschingen hinbekommen haben, gelang uns jetzt auch mit Schwenningen und Bad Dürrheim. Dass der Naturpark hier bei der Erweiterung mitgemacht hat, dafür bin ich dankbar. Die Zuge-hörigkeit zum Naturpark Südschwarzwald ist für alle drei Gemeinden ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, ein Pfund mit dem sie und der Landkreis jetzt wuchern können. Für den Schwarzwald-Baar-Kreis ist es schon etwas Besonderes, wenn jetzt fast 85 % seiner Fläche dazugehören und fast 90 % seiner Einwohner im Naturpark Südschwarzwald leben.“ Kaum ein anderer Landkreis könne so etwas vorweisen, so Hinterseh.

Für die Aufnahme des Stadtbezirks Schwenningen in den Naturpark sprach das Moos und das Umweltzentrum auf der Möglingshöhe, für Bad Dürrheim seine überragende Bedeutung als Kur- und Tourismusort mit fast 600.000 jährlichen Übernachtungen. Für Villingen-Schwenningen, Bad Dürrheim und Brigachtal ist die Aufnahme in den Naturpark eine „Win-Win-Situation“: Die Gemeinden profitieren von der Förderung und der Werbekraft des Labels „Naturpark Südschwarzwald“, der Naturpark Südschwarzwald profitiert von der herausragenden Bedeutung dieser Eingangsportale zum Südschwarzwald.

Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon zeigte sich über die Aufnahme deshalb auch sehr erfreut: „Für unseren Stadtbezirk Schwenningen ist das großartig. Nach Landesgartenschau, Renaturierung des Schwenninger Mooses und der Offenlegung des Neckars fahren wir für unsere Anstrengungen jetzt die Ernte ein. Jetzt ist auch dokumentiert, dass neben den Stadtbezirken Villingen, Pfaffenweiler, Tannheim, Herzogenweiler, Obereschach und Rietheim auch der Stadtbezirk Schwenningen seinen Einwohnern und Gästen eine „vorbildliche Erholungslandschaft“ bietet.“ Für Bürgermeister Walter Klumpp ist die Aufnahme der Kernstadt Bad Dürrheim ein weiteres Prädikat neben dem erst kürzlich verliehenen dritten Prädikats des Kneipp-Kurortes. Klumpp dazu: „Es war nicht einfach, in den Naturpark hineinzukommen. Jahrelang haben wir in Bad Dürrheim und ich persönlich dafür gekämpft. Bad Dürrheim gehörte für uns schon immer zum Schwarzwald und die Marke „Naturpark“ wird uns sicherlich auch einiges im Wettbewerb der Kurorte bringen. Das ist wieder ein guter Tag für Bad Dürrheim.“ Bürgermeister Schmitt, Brigachtal, sieht die Aufnahme Überauchens mit einem lachenden und weinenden Auge: „Enttäuscht bin ich über die Nichtberücksichtigung unserer Teilorte Klengen und Kirchdorf, auch wenn man ein gewisses Verständnis für die Abgrenzungskriterien des Naturparks haben muss. Ich freue mich aber für Überauchen, dass wir jetzt auch unter dem Dach und mit Hilfe des Naturparks diesen Teilort ökologisch und touristisch weiterentwickeln können. Und davon, da bin ich mir sicher, wird auch die Gesamtgemeinde Brigachtal profitieren.“

Vor diesem Hintergrund meint auch Landrat Hinterseh, dass die Entwicklung für die Gemeinden des Schwarzwald-Baar-Kreises mit dieser Erweiterungsrunde noch nicht abgeschlossen ist: „Wir arbeiten daran, dass bei einer späteren Erweiterung des Naturparks dann 100 % der Kreisfläche und 100 % der Einwohner zu dieser „vorbildlichen Erholungslandschaft“ eines Naturparks Südschwarzwald gehören. Das Potenzial dazu haben wir allemal. Ich freu mich jetzt erst einmal für die 3 Gemeinden. Es liegt jetzt an ihnen, etwas daraus zu machen.“

 
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