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28.8.13

Mit schwerem Gerät im Einsatz für die Südliche Binsenjungfer

Regierungspräsidium Karlsruhe schafft neue Lebensräume für gefährdete Arten

(rpk) Auf zwei Flurstücken der Ortsgruppe Baden-Baden/Sinzheim des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), in den „Moormatten“ bei Leiberstung, wurden in den vergangenen Tagen zwei Flachgewässer ausgebaggert. Anlass für diesen maschinellen Großeinsatz ist der Schutz mehrerer hochgradig bedrohter Libellenarten mit den wohlklingenden Namen Gefleckte Heidelibelle, Südliche Binsenjungfer und Südliche Mosaikjungfer.

Weibchen der Südlichen Binsenjungfer (Lestes barbarus).
Weibchen der Südlichen Binsenjungfer (Lestes barbarus).
Bild: Wikimedia commons/Christian Fischer

Alle drei Libellenarten haben in dem Sinzheimer Ortsteil einen ihrer letzten verbliebenen Lebensräume im Regierungsbezirk Karlsruhe; sie sind auf der Roten Liste Baden-Württembergs als „stark gefährdet“ bis „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Aus diesem Grund organisierte und finanzierte das Referat Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Karlsruhe die nun durchgeführten Gestaltungsmaßnahmen. Die Umsetzung der Maßnahme ist durch eine enge Kooperation der ortsansässigen NABU-Gruppe, der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Rastatt und des Regierungspräsidiums Karlsruhe möglich geworden. Die Kosten der Erstpflegemaßnahme übernimmt das Regierungspräsidium, um die Folgepflege kümmert sich die sehr aktive NABU-Gruppe.

Alle drei Libellenarten sind an gut besonnte Flachgewässer gebunden, die in klimatisch durchschnittlichen Jahren regelmäßig im Hochsommer trocken fallen. Dies birgt für die Tierarten, die an solche nicht dauerhaft Wasser führende Gewässer angepasst sind, das hohe Risiko, dass ihre Nachkommen vertrocknen, bevor sie sich zu flugfähigen Libellen entwickelt haben. Andererseits sind Libellenlarven in solchen Gewässern vor Konkurrenz und Fressfeinden, wie etwa Fischen, sicherer als in Gewässern mit permanenter Wasserführung. Je mehr solcher Kleingewässer vorhanden sind, um so sicherer können die Arten überleben.

Aufgrund ihrer starken Bestandsrückgänge werden alle drei Arten im Artenschutzprogramm Libellen bearbeitet. Beim Artenschutzprogramm handelt es sich um ein Programm des Landes Baden-Württemberg, mit dem das Aussterben weiterer Arten im Land durch praktische Maßnahmen verhindert werden soll. An den neu angelegten Gewässern wird eine zeitnahe Ansiedlung aus den auf einem Nachbargrundstück bereits bestehenden Tümpeln erwartet.

 
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