17.4.13
Das Badische Landesmuseum stiftet Stolperstein für
Hermine Mansbach
(blm) Ende 2012 machte das Badische Landesmuseum in seiner Bibliothek
ein in der NS-Zeit erworbenes Buch ausfindig. Im Zuge der Provenienzrecherche
entdeckte Dr. Katharina Siefert das einbändige „Philo-Lexikon“,
ein „Handbuch des jüdischen Wissens“. Im Eingangsbuch
der Bibliothek ist es 1940 als „Geschenk des Bevollmächtigten
für das jüdische Vermögen in Baden“ vermerkt – ein
eindeutiger Hinweis auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut.
Laut Besitzerstempel war es Eigentum von Dr. Moritz Mansbach, der
mit seiner Familie in der Ritterstraße 6 in Karlsruhe wohnte
und dort eine Zahnarztpraxis betrieb.
Dr. Moritz Mansbach und seine Gattin Hermine Mansbach wurden am
22. Oktober 1940 in das französische Internierungslager nach
Gurs deportiert und ihres Eigen-tums beraubt. Die Wohnungseinrichtung
wurde in Karlsruhe öffentlich versteigert. Einige Gegenstände
waren zuvor aussortiert worden, darunter das kleine Nach-schlagewerk.
Während Moritz Mansbach nach der Lagerhaft nach Palästina
emigrie-ren konnte, verstarb Hermine Mansbach am 29. November 1942
in Frankreich. Ihr zum Gedenken stiftet das Badische Landemuseum
einen Stolperstein vor dem Haus Ritterstr. 6, der am 16. April
2013 durch den Künstler Gunter Demnig verlegt wird.
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