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17.6.13

Pharmaziehistorische Sammlung Baxter im Deutschen Apotheken-Museum

Dr. Burkhard Wiehert, Geschäftsführer der Baxter Oncology GmbH, Halle/Westfalen, gab zusammen mit Thomas Benkert, dem Vorsitzenden der Deutschen Apotheken Museum-Stiftung am 12.6.2013 in Heidelberg bei einem Festakt im Deutschen Apotheken-Museum die leihweise Überlassung der umfangreichen pharmaziehistorischen Sammlung des Unternehmens Baxter an die Deutsche Apotheken Museum-Stiftung bekannt.

Für die beeindruckende Kollektion steht im Deutschen Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss ein eigens dafür neu gestalteter Ausstellungsbereich zur Verfügung. Das prächtige Mobiliar einer barocken Apotheke bildet den angemessenen Rahmen für die Präsentation dieser herausragenden Sammlung von rund 430 Exponaten aus der Zeit vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 20. Jh.

Als Baxter im Jahr 2001 die Onkologie-Sparte des deutschen Pharma-Unternehmens ASTA Medica AG und damit auch den Standort in Halle/Westfalen und das Werk in Bielefeld übernahm, gehörte auch eine pharmaziehistorische Sammlung zum neuen Bestand. Mit großem Kunstsinn hatte sie der Gründer der ASTA, Ewald Kipper (1893-1972). in den 1930er Jahren begonnen und bis in die späten 1960er Jahre stetig erweitert. Die Kollektion war seitdem ununterbrochen im Entreebereich und weiteren Firmenräumen an unterschiedlichen Standorten im Unternehmen präsent und steht mit der Aufstellung in den Räumen des Deutschen Apotheken-Museums erstmals in ihrer ganzen Vielfalt einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Im Deutschen Apotheken-Museum kann sich nun unter dem Schutz der beiden Patrone der Heilkunde, Cosmas und Damian, die als goldgefasste Halbfiguren die Sammlung flankieren, in den Regalen der 1/3 prachtvollen Bamberger Hof-Apotheke unter anderem der leuchtende Glanz von rund 120 MajolikaGefäßen voll entfalten. Die meisten stammen aus dem 16. Jh. Darunter sind ganz besondere Kostbarkeiten wie seltene großformatige weiß-blaue Schönheiten aus Delft und rund zwei Dutzend überreich mit biblischen und mythologischen Szenen gezierte Sirupkannen und Albarelli aus dem italienischen Urbino. Matt schimmernd heben sich davon rund 20 Mörser aus Bronze und Messing aus der Zeit 16.-18. Jh. ab. Waagen und Gewichte, Mensuren sowie Laborgeräte wie Dreibeintöpfe, Destillierhelme und Retorten derselben Zeit reflektieren auf den früheren Arbeitsalltag in der Apotheke.

Aufstellung der Sammlung im Deutschen Apotheken-Museum, integriert in das Barock-Mobiliar aus der Hof-Apotheke Bamberg. Im Vordergrund einige besonders bemerkenswerte Stücke der Sammlung. Bild: Deutsches Apothekenmuseum
Aufstellung der Sammlung im Deutschen Apotheken-Museum, integriert in das Barock-Mobiliar aus der Hof-Apotheke Bamberg. Im Vordergrund einige besonders bemerkenswerte Stücke der Sammlung. Bild: Deutsches Apothekenmuseum

Die Sammlung umfasst auch einen umfangreichen grafischen Bestand von rund 180 Exponaten, die exemplarisch in der Ausstellung vertreten sind. Darunter sind Holzschnitte des 15. und 16. Jh. sowie Kupferstiche aus dem 18. Jh. u.a. aus dem "Vermehrten und verbesserten Kräuterbuch" von Elisabeth Blackwell aus dem Jahr 1750. Hinzu kommen Porträts namhafter Wissenschaftler, einige historische Karikaturen und Votivbilder.

Neben einem Scherztrinkgefäß in reich verzierter Buchform aus Zinn runden 20 originale Bücher und Handschriften des 17. bis 19. Jh. die Kollektion ab: Darunter sind Pharmakopöen und Arzneibücher, pharmazeutische Handbücher sowie Schriften zu Medizin, Anatomie und Toxikologie. Zu den Handschriften zählen mehrere Arztrezepte sowie ein reich verzierter Apothekerlehrbrief aus dem 18. Jh.

Ein antiker Kantharos aus dem 5. Jh. v. ehr. ttellt das älteste Exponat dar, und ein kleiner Bestand an Skulptur und Ölmalerei, so die Werke des Bielefelder Malers und Bildhauers Wilhelm Heiner (1902-1965), schlägt den zeitlichen Bogen der Sammlungsbandbreite bis zur Mitte des 20. Jh.

Das Unternehmen Baxter
Das international tätige US-Unternehmen Baxter entwickelt, produziert und vertreibt Produkte, die das Leben von Menschen mit Hämophilie, Immunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Nierenerkrankungen, Traumata und anderen chronischen und akuten Erkrankungen erhalten und bewahren. Als global agierendes Unternehmen der Gesundheitsbranche mit einem breiten Leistungsspektrum, verfügt Baxter über spezielles Fachwissen in den Bereichen Medizinprodukte, Pharmazeutika und Biotechnologie und entwickelt auf der Basis dieser einzigartigen Kombination neue Produkte für eine weltweit bessere Patientenversorgung.

Das Deutsche Apotheken-Museum
Das Deutsche Apotheken-Museum ist seit 1957 im Heidelberger Schloss angesiedelt und wird von der Deutschen Apotheken Museum-Stiftung unterhalten. Es hält die weltweit umfangreichste wie qualitätsvollste Sammlung zur Geschichte der Pharmazie bereit und zählt mit jährlich rund 600.000 Besuchern zu den meist frequentierten Museen Deutschlands.

 
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