Landeskunde Städte > HeidelbergSchloss >

Apothekenmuseum

Das Deutsche Apotheken-Museum zieht jährlich 600.000 Besucher an

Pharmaziehistorische Schätze im Deutschen Apotheken-Museum begeistern täglich in- und besonders ausländische Gäste auf dem Heidelberger Schloss.

Wer nach Heidelberg kommt, besucht seine Hauptattraktion: das Heidelberger Schloss. In seinem schönsten Renaissance-Gebäude, benannt nach seinem Erbauer, dem Kurfürsten Ottheinrich (1502-1559), befindet sich seit 1957 das Deutsche Apotheken-Museum. Mit rund 600.000 Besuchern im Jahr zählt das Museum zu den meist besuchten Museen Deutschlands. Jeder zweite Schlossbesucher komplettiert seinen Aufenthalt mit einem Besuch in der bundesweit größten pharmaziegeschichtlichen Sammlung.

Von Alraunen und Einhörnern

Seit 1999 erschließt ein Rundgang die zehn Museumsräume, die sich auf 500 m2 verteilen. Auf einer Zeitreise durch 2000 Jahre Pharmaziegeschichte begegnet der Besucher den antiken und mittelalterlichen Traditionen der Apothekerkunst und wird in die historischen Arbeitsbereiche geleitet. Sechs vollständig erhaltene Apothekeneinrichtungen visualisieren die Entwicklung des Rezepturbereiches in der Apothekenoffizin von der Renaissance über die Biedermeierepoche bis hin in das 20. Jahrhundert. Eine spezielle Krauter- und Materialkammer diente dem Apotheker zum ersten Zerkleinern und zur Lagerung der Rohdrogen. Auch dieser wohlriechende Raum ist mit originalem Mobiliar lebendig gestaltet. Im Labor des mächtigen Apothekerturmes veranschaulichen komplexe Apparaturen die Herstellungsverfahren von Arzneimitteln. Welche vielfältigen und oft exotischen Rohdrogen dazu verwendet wurden, wird mit der weltweit größten Arzneistoffsammlung im historischen Ambiente anschaulich präsentiert. Wie es zu Namen wie Einhorn-, Löwen- oder Mohrenapotheke kam, die sich bis heute erhalten haben, erschließt sich anhand der schmückenden und eindrücklichen Apothekenwahrzeichen. Aber nicht nur Historisches wird geboten, sondern auch viele Anknüpfungspunkte zur heutigen Zeit werden aufgezeigt.

Vielfältiges Informations- und Veranstaltungsangebot

Die Museumstexte in englisch und deutsch informieren über die Objekte, geben aber auch Aufschluss über pharmaziehistorische Zusammenhänge im allgemeinen. Mit einer Führung lässt sich der Aufenthalt nach individuellen Vorstellungen lebendig gestalten. Wer keine Zeit findet, das Museum tagsüber zu besuchen, kann sich auch die Pforten ganz exklusiv nach 17.30 Uhr öffnen lassen. Wahlweise stehen dann Ansprechpartner zur Verfügung, die Antwort auf individuelle Fragen geben, oder man erkundet mit einer Übersichtsführung das Museum. Auch Schwerpunktthemen nach Wunsch bieten wir in diesem Rahmen an. Beschwingter geht es durch die Gewölbe, wenn man sich vorher einen Sekt kredenzen lässt oder an einer Verköstigung mit Apotheker-Destillaten teilnimmt. Ebenso können praktische Vorführungen wie das Pillendrehen in eine Führung eingefügt werden. Hier erlebt der Besucher, besonders bei eigener Beteiligung, die Praxis der alten Apothekerkunst. Mit der exklusiven Kostümführung „Mord aus zarter Hand" ist man ganz hautnah Giftmischerinnen auf der Spur, die einst und bis in jüngste Zeit ihr Wissen tödlich umsetzten.

Tagsüber findet eine öffentliche Führung um 14.30 Uhr statt. Übersichtsführung „Alraune und Einhorn" und Themenführung „Alchymie - nicht alles Gold glänzt" stehen nach vorheriger Buchung auf dem Programm. Die Pest als schlimmste Seuche, die die Menschheit geißelte, wird in „Pesthauch und Himmelsduft" zum Leitmotiv des Museumsrundganges und ist auch vorab zu vereinbaren.

Kinder können sich jederzeit in der „Kinderapotheke", einem gesonderten Aktionsraum, als Apotheker verkleiden und nach bunten Rezepten einen Tee mischen und ihn zu Hause ausprobieren. Die Programme „Wir wandern aus - auf einem Segelschiff um 1860 nach Amerika!", das „Zaubern wie Harry Potter" sowie neuerdings der „Hexenflug und Zaubertrank" sind spannende Aktionen, die sich für Kindergeburtstage u.a. eignen. Für Kinder (ab 5 Jahren) gibt es eine spezielle Führung, in der wir drei Kernräume des Museums erkunden, danach kann nach Anleitung Tee hergestellt werden. Immer am letzten Sonntag im Monat findet um 16.00 Uhr unsere interaktive Familienführung „Wie sah es früher in der Apotheke aus?" statt. Über besondere Mitmachaktionen für die ganze Familie informiert das Museum auf seiner dem Stichwort Aktuelles oder gerne telefonisch unter 06221/25880.

 

weiter:
Führung zur Baugeschichte
Fassbau
Führung im Schlosshof Ludwigsbau
siehe auch:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017