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Römerkastell Saalburg

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2.1.12

Römerkastell Saalburg: das Jahr 2011 im Rückblick

Neue Angebote im Ausstellungsbereich, Sanierung der alten Bausubstanz, eine Ausstellung zu einem Mysterium und eine Reihe von gut besuchten Veranstaltungen charakterisieren das zurückliegende Jahr im Römerkastell Saalburg in Bad Homburg. Die Besucherzahlen sind gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. Gesteigert werden konnte die Zahl der Führungen und Erlebnisprogramme.


Neues im Ausstellungsbereich

Das Ausstellungsgebäude Fabrica wartet mit zwei Neuigkeiten auf, so dass auch die Besucher, die das Museum durch häufige Besuche in- und auswendig zu kennen glauben, sich neue Bereiche erschließen können. Zum einen ist im Filmraum eine Animation zu sehen, in der die Entwicklung der Saalburg in römischer Zeit anschaulich dargestellt ist. Zum anderen haben die qualitätsvollen Marmorportraits endlich ihren Platz im überdachten Innenhof gefunden. Die Büsten von römischen Kaisern und herausgehobenen Privatpersonen der damaligen Gesellschaft waren vorher nur im Rahmen von speziellen Führungen in nicht öffentlichen Räumen zugänglich. Ergänzt wird die ansprechende Präsentation durch Tafeln, die die einzelnen Portraits erklären und Hintergrundinformationen zum Thema antike Portraitkunst bereitstellen.


Kaiser Antoninus Pius vor dem Haupttor des Kastells (Foto: Römerkastell Saalburg)


Sanierung der alten Bausubstanz

Dank des „Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten“ von Bund und Land konnte auch 2011 die Sanierung der römischen und wilhelminischen Bausubstanz fortgesetzt werden. Im Frühjahr 2012 wird mit dem Ende des ersten Abschnitts gerechnet.


Das Mithräum in frischem Glanz und die Mithrasausstellung

Eines der sanierten Gebäude, das in diesem Jahr schon fertig geworden ist, ist das Mithräum, das rekonstruierte Heiligtum des Gottes Mithras im archäologischen Park. Der Innenraum, der bisher nur in Führungen zugänglich war, ist ab jetzt zu den Öffnungszeiten der Saalburg durch eine Glasscheibe einsehbar. Dieses Schmuckstück ist auch Teil der Sonderausstellung „Mysterium Mithras – ein antiker Geheimkult im Spiegel von Archäologie und Kunst“, die aus Anlass der Sanierung in der Ausstellungshalle der Fabrica gezeigt wurde und noch bis zum 22. Januar 2012 zu sehen ist. Zum ersten Mal wurde in einem Museum eine umfassende Ausstellung zum Mithraskult in der ehemaligen römischen Provinz Obergermanien gezeigt, weshalb sie auch in der Fachwelt Beachtung fand. Neben den ausgewählten Leihgaben aus anderen Museen stammte ein Großteil der Exponate aus den Beständen der Saalburg, so dass hier wieder einmal deutlich wurde, über welchen Reichtum an Funden das Museum verfügt. Für die Besucher lüfteten die Ausstellung und das Begleitprogramm mit einem Thementag, mit Führungen und Vorträgen die Geheimnisse um den Kult des Mithras. Die gleichzeitige Präsentation von Werken der Frankfurter Künstlerin Farangis G. Yegane zum Thema führte zu einer nicht alltäglichen, kontrastreichen Kombination.

Erlebnisprogramm für Kinder und Jugendliche: römische Kleidung (Foto: Römerkastell Saalburg)
Erlebnisprogramm für Kinder und Jugendliche: römische Kleidung (Foto: Römerkastell Saalburg)


Veranstaltungen im Lauf des Jahres

Das Jahresprogramm wartete wieder mit einer Reihe von Veranstaltungen für die unterschiedlichsten Interessen auf: Von Themenführungen über Vorträge bis zu Veranstaltungen für Kinder und Familien in den Ferien reichte das Spektrum. „Zeitzeugen“ klärten die Besucher über das Leben zur Römerzeit auf, kulinarische Veranstaltungen fanden ihr Publikum und schon zum zweiten Mal war Martinus – Sankt Martin zu Gast. Wie schon früher waren auch 2011 die Aktionstage beliebte Veranstaltungen: „Roms Soldaten in Aktion“ im Mai war einer der bisher besucherstärksten Tage überhaupt, der andere Aktionstag „Römermarkt im Kastelldorf“ im August brachte trotz schlechten Wetters noch respektable Besucherzahlen.

So erfreulich dieser Erfolg ist, so wenig befriedigend sind die Begleitumstände. Die zu geringe Zahl an Parkplätzen bringt zunehmend Probleme mit sich, so dass die Museumsleitung erwägt, die größeren publikumswirksamen Aktionen durch kleinere zu ersetzen.


Besucherzahlen

Mit rund 129 000 liegen die Besucherzahlen im selben Bereich wie im letzten Jahr. Die Zahl der Besucher, die über die reine Besichtigung noch etwas Besonderes wünschen, konnte noch einmal gesteigert werden: 2011 wurden fast 3 000 Veranstaltungen (2969) wie Führungen oder Erlebnisprogramme gebucht, das sind noch einmal rund 170 mehr als im vorigen Jahr.


Und das nicht nur zur Sommerzeit

Erstaunt ist man, wen man dieser Steigerung auf den Grund geht. Ungefähr ein Drittel der Mehrbuchungen entfällt auf den Monat November, der nicht gerade als der klassische Monat für Saalburgbesuche gilt. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Buchungen von Führungen und Erlebnisprogrammen durch Schulkassen. Es hat sich offensichtlich bei einigen Lehrern herumgesprochen, dass die Saalburg über neue geeignete Gebäude mit speziellen Räumen für museumspädagogische Aktivitäten verfügt, die einen Besuch im Winterhalbjahr angenehm machen. Außerdem wird neuerdings mit dem Programm „ad arma – Schwerttraining und Formation Schildkröte“ auch ein Erlebnisprogramm für den Winter angeboten. So öffnen sich für das Winterhalbjahr neue Perspektiven, zumal durch den geringeren Andrang auch ein entspanntes Arbeiten möglich ist.


Die Saalburg auf dem Hessentag

Unter dem Motto „Die Saalburg geht aus sich heraus“ war das Museum Gast auf dem Stand der Stadt Bad Homburg während des Hessentages im Juni in Oberursel. Im Mittelpunkt
Stand die Werbung für die Erlebnisprogramme: Die Besucher konnten sich in römische Gewänder kleiden und dies durch ein Foto dokumentieren lassen. So wurde auch für ein breites Publikum demonstriert, wie wichtig es dem Museum ist, die Römerzeit auf anschauliche und lebendige Weise zu vermitteln.

 
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