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30.4.12

Das Neue Schloss Meersburg wieder eröffnet

Den Reichtum der Schlösserlandschaft am Bodensee neu erleben

(ssg) Seit Herbst 2010 wurde in der barocken Residenz der Fürstbischöfe gearbeitet. Jetzt ist das Neue Schloss Meersburg wieder zugänglich. Fürstliche Räume in der Beletage, ein Museumsbereich zur Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner, attraktive Räume für Tagungen und Veranstaltungen und eine neue Schlossgastronomie erwarten jetzt die Besucherinnen und Besucher. Mit der Eröffnung von Schloss Meersburg ist die grandiose Schlösserlandschaft am baden-württembergischen Bodensee-Ufer wieder vollständig. Rechtzeitig zur Saison präsentiert sie sich den Besucherinnen und Besuchern wieder in voller Schönheit: ein eindrucksvolles Erlebnis.

Neues Schloss Meersburg. Stadtseitige Fassade

Kloster und Schloss Salem, das Neue Schloss in Tettnang, die grandiose Festungsruine auf dem Hohentwiel, in Meersburg das romantische Fürstenhäusle – und jetzt auch wieder das Neue Schloss: Das sind Höhepunkte eines jeden Besuchs nicht nur auf der baden-württembergischen Seite des Bodensees. Wieder zugänglich und prächtig eingerichtet sind jetzt unter anderem die Räume im repräsentativen Appartement der Fürstbischöfe im Meersburger Neuen Schloss. Den Staatlichen Schlössern und Gärten ist es mit der Wiedereinrichtung des Neuen Schlosses gelungen, ein Stück vom barocken Glanz der fürstbischöflichen Zeit zu rekonstruieren. Herausragend: das Porzellankabinett, ein kleiner Raum direkt am Prunkschlafzimmer des Fürstbischofs. Hier präsentierte der barocke Schlossherr Kostbarkeiten aus Porzellan und Elfenbein. Mehr als 100 Stücke aus dem 18. Jahrhundert sind es nun wieder, die einen Eindruck vom Reichtum der früheren Sammlung im Meersburger Schloss vermitteln. „Anmutig und doch repräsentativ“ nennt Dr. Carla Mueller, die zuständige Oberkonservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten, den Charakter des nun wieder erstandenen Porzellankabinetts.

Weitere Höhepunkte der vervollständigten Ausstattung sind die kostbaren Supraporten, Gemälde des 18. Jahrhunderts über den Türen des fürstbischöflichen Appartements. Sie stammen von dem nicht nur im Bodenseeraum bedeutenden Maler Andreas Brugger und zeigen, passend für die einstigen Bewohner des Schlosses, biblische Szenen.

Im ganzen Schloss viele Blicke wert: die figürlichen Darstellungen in Stuck. Fast jeder Raum birgt Entdeckungen. „Sie zählen zu den originellsten im Land“, weiß die Fachfrau Dr. Carla Mueller. Die Themen der Dekoration – Jagd, Musik, Spiel, Musik und Wein – geben dem Schloss einen heiteren Akzent. Dr. Carla Mueller: „Mit der Wiedereröffnung von Schloss Meersburg werden endlich wieder die künstlerischen Zusammenhänge zwischen den großen Monumenten der barocken Kultur am Bodensee für die Besucherinnen und Besucher sichtbar.“

Neue Dauerausstellung. Im westlichen Flügel der Beletage greifen die Staatlichen Schlösser und Gärten die Themen auf, die vom Meersburger Schloss vorgegeben werden. In dieser neuen Präsentation geht es um das höfische Leben der geistlichen Landesherren, um barocke Jagd, um Musik, Wein und Weinbau, aber auch um das Verhältnis von Stadt und Hof. Ein besonderes Juwel ist das ehemalige „Naturalienkabinett“ der Fürstbischöfe. Ebenfalls Thema wird die Geschichte nach der Zeit als fürstbischöfliches Schloss.

Neues Schloss Meersburg. Fassadendetail. © SSG/LMZ
Neues Schloss Meersburg. Fassadendetail. © SSG/LMZ

Schlossgastronomie. Ein wesentliches Element im Angebot der Staatlichen Schlösser und Gärten im Neuen Schloss ist die neue Schlossgastronomie. Erstmals wird es ein Café mit kleiner Speisenkarte geben, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Gäste im Schloss. Dass mit der Traube Tonbach einer der renommiertesten Gastronomiebetriebe des Landes als Betreiber gewonnen werden konnte, ist „ein Glücksfall“, so Andreas Falz, der stellvertretende Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten: „Das Besuchserlebnis in einem Schloss muss rundherum stimmen“, weiß der Schlösserprofi. Wer eines der schönsten Monumente des Landes besucht, erwartet ein angemessenes Niveau im Service. Das Team der Traube Tonbach wird auch das Catering in den Veranstaltungsräumen des Schlosses betreuen, die künftig für private und geschäftliche Anlässe gemietet werden können. Dass im Zuge der Sanierungsarbeiten das ganze Schloss durch einen Aufzug behindertenfreundlich und zugleich denkmalgerecht erschlossen werden konnte, ist ein weiterer Baustein dieser Serviceorientierung.

Neue Betriebsstruktur. Mit der Wiedereröffnung ändert sich die Betriebsstruktur des Neuen Schlosses. Das Neue Schloss ist in die Organisationsstruktur der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg integriert: Die Schlösserverwaltung wird zum Betreiber des Schlosses. Das Land trägt künftig erstmals seit 50 Jahren wieder sämtliche Kosten für den Betrieb und den Unterhalt des Schlosses in Landesbesitz. Um die Erfahrungen der Stadt Meersburg vor allem in touristischen Bereichen auch künftig zu nutzen, haben Land und Stadt einen Betreibervertrag abgeschlossen. Aufgaben der Stadt werden künftig die Beratung, Akquise und Kundenbetreuung bei der Vermietung und Vermarktung der Schlossräume sein. Auch die Organisation von Schlossführungen inklusive Sonder- und Kinderführungen liegt bei der Stadt. Die Stadt erhält für ihr personelles Engagement einen Anteil an den Eintrittsgeldern. Für die Staatlichen Schlösser und Gärten übernimmt im Neuen Schloss Meersburg künftig die Schlossverwaltung Salem die Leitung, die hier eine kleine Schlossverwaltung etablieren wird. Neben diesem Betreibervertrag ist am 27. April ein weiterer Vertrag zwischen Land, Bodenseekreis und Stadt Meersburg unterzeichnet worden. In diesem Kooperationsvertrag geht es um gemeinsame Sonderausstellungen im Erdgeschoss des Neuen Schlosses und im „Roten Haus“, dem Schloss gegenüber. Geplant ist ab 2013 eine gemeinsame Ausstellung pro Jahr.

 
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