27.9.12
Heimat- und Kulturvereine im Main-Tauber-Kreis
planen Wanderbroschüre
zu Kleindenkmalen
(lkmt) - Der Main-Tauber-Kreis unterstützt
die Heimat- und Kulturvereine im Kreisgebiet bei der Erfassung
der Kleindenkmale und der Hinterlegung der Daten in einem Geografischen
Informationssystem (GIS). Mit GIS werden geografische Daten erfasst,
bearbeitet, analysiert und können auf digitalen Karten am
Bildschirm angesehen werden. „Der Heimat- und Kulturverein
Großrinderfeld beabsichtigt derzeit nicht nur die Archivierung
der einzelnen Denkmale, sondern will auch eine Broschüre herausgeben.
Diese soll entlang verschiedener Wanderwege zu den Kleinkulturdenkmalen
führen. Dieses Ziel unterstützen wir sehr gerne und sehen
darin auch einen wertvollen Beitrag zu unserer Tourismusarbeit“,
erklärt Landrat Reinhard Frank. Dabei setzt die GIS-Abteilung
des Landratsamtes tragbare Kleincomputer („Tablets“)
und spezielle Programme ein.
Kleindenkmale sind ortsfeste, freistehende, kleine, von Menschenhand
geschaffene Gebilde aus Stein, Metall oder Holz. „Diese Grenzsteine,
Brunnen, Weg- und Feldkreuze an Straßen und Wegen, in Wald
und Flur sowie in den Städten und Dörfern werden leider
wenig beachtet. Sie sind jedoch ein Teil unserer wechselvollen
Geschichte. Deshalb begrüßen wir die Initiative, wertvolle
Kleindenkmale in einer Wanderbroschüre vorzustellen und leisten
unseren Beitrag zu diesem Projekt“, bekräftigt der Landrat.
Normalerweise werden die Standorte der Kleindenkmale von den Erfassern
in Papierkarten eingezeichnet und ihre Merkmale in Erfassungsbögen
notiert. Zusätzlich werden die Kleindenkmale fotografisch
dokumentiert. Diese Informationen müssen dann später
manuell in den Computer eingegeben werden, um sie in den digitalen
Datenbestand aufzunehmen. „Die Erfassung mit modernen Kleincomputern
direkt vor Ort erspart die mühsame Übertragung handschriftlicher
Aufzeichnungen und schließt Übertragungsfehler aus“,
erläutert Landrat Reinhard Frank. Zudem werden die Daten via
GPS direkt mit exakt berechneten Koordinaten verbunden. Dies sei
ein weiterer Beitrag zur Qualitätssteigerung. Fotos des Kleindenkmals
und zugehörige Medien können direkt mit dem Datensatz
verknüpft werden.
Mit einem speziellen Programm werden die notwendigen Kartengrundlagen
auf die verwendeten Kleincomputer übertragen, so dass vor
Ort komfortabel gearbeitet werden kann. Auf den Computern steht
eine strukturierte Schablone zur Verfügung, mit der die Denkmale
erfasst und die Daten geändert werden können. Dies funktioniert
unabhängig von einer Mobilfunkverbindung. Zurück im Landratsamt,
werden die Daten mit allen verknüpften Fotos und Medien direkt
auf die hauseigenen Speicher überspielt.
Die Eingabemaske basiert auf den Vorgaben des Objektartenkatalogs
des Staatlich-Kommunalen Datenverbunds Baden-Württemberg. „Das Übertragungsprogramm
und die Eingabemaske wurden nach unseren Vorgaben von dem Karlsruher
Systemhaus disy entwickelt, mit dem wir seit Jahren erfolgreich
zusammenarbeiten“, erklärt der GIS-Koordinator des Landratsamtes,
Peter Ebert. „Bisher handelt es sich um eine Testphase, weitere
interessierte Vereine können gerne auf uns zukommen.“
Landrat Reinhard Frank freut sich über den erfolgreichen
Start des Projekts. „Schon jetzt zeichnen sich weitere Einsatzbereiche
der mobilen Kleincomputer mit den speziellen Programmen ab. Zum
Beispiel denken wir darüber nach, die Methode beim Baumkataster
sowie bei der Erfassung der Beschilderung und für Zustandsbeschreibungen
von Rad- und Wanderwegen einzusetzen.“
INFO:
Ansprechpartner für weitere Heimat- und Kulturvereine, die
sich vom Landratsamt bei der Erfassung von Kleindenkmalen unterstützen
lassen möchten, ist GIS-Koordinator Peter Ebert, Telefon 09341/82-5673,
E-Mail: peter.ebert@main-tauber-kreis.de. |