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27.3.12

Museum Hohenasperg öffnet wieder am 29. März

(hdgbw) – Start in die dritte Saison: Die Ausstellung »Hohenasperg - Ein deutsches Gefängnis« öffnet wieder am Donnerstag, 29. März. Am Beispiel von 22 Häftlingsbiografien zeigt sie, wie sich die Strafe des Freiheitsentzugs über drei Jahrhunderte entwickelt hat. Bis zum Sonntag, 28. Oktober, können Besucher donnerstags bis sonntags von zehn bis 18 Uhr zahlreiche originale Objekte bewundern, die vom Leben und Leiden der Häftlinge erzählen.

Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr einige zum Teil äußerst spektakuläre Ausstellungsstücke: zum Beispiel ein bislang völlig unbekanntes Schriftstück von Hohenaspergs wohl berühmtesten Gefangenen, Joseph Süß Oppenheimer. Hierbei handelt es sich um eine der letzten handschriftlichen Notizen des im Jahre 1738 einem brutalen Justizmord zum Opfer gefallenen Juden. Daneben bietet die neu hinzugekommene Vitrine zum Gefangenen Stephan Huber einen so genannten Separatistenstern. Einen solchen Stern trug der radikale Pietist aus Rottenacker als »Siegeszeichen der Erleuchtung« am Revers. Die Obrigkeit deutete dieses rot, weiß, gelb und grün gestreifte Symbol als Zeichen des Umsturzes und bestrafte den Unbotmäßigen mit Festungshaft.

Im 18. Jahrhundert alles andere als romantisch: Blick vom Plateau des Hohenaspergs übers Land
Im 18. Jahrhundert alles andere als romantisch: Blick vom Plateau des Hohenaspergs übers Land

Auch die Häftlingsdatenbank wurde in der Winterpause umfangreich erweitert. Interessierte können nun Informationen über weit mehr als 10 000 Gefangene abrufen. Für den Zeitraum von 1828 bis 1933 sind sogar Informationen über jeden in den Gefangenenbüchern verzeichneten Häftling vorhanden.

Zum Saisonauftakt bietet das Museum am Sonntag, 1. April, um 11 Uhr und um 15 Uhr zwei Führungen mit der Kuratorin Dr. Franziska Dunkel an. Die Führungen sind frei (zzgl. Eintritt). Am Internationalen Museumstag, Sonntag, 20. Mai, folgt um 15 Uhr eine Führung mit Museumspädagogin Dr. Caroline Gritschke. Führung und Eintritt sind an diesem Tag frei.

Frühere Meldung: Sanierungsarbeiten an der Festung Hohenasperg (2009)

 
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