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21.8.09

Sanierungsarbeiten an der Festung Hohenasperg beginnen

Der Hohenasperg ist historisches Wahrzeichen, Symbol der regionalen Identifikation und Ausflugsziel zugleich. Er ist über Jahrhunderte hinweg ein bedeutender Ort der Landesgeschichte: keltischer Fürstensitz und mittelalterliche Stadt auf dem Berg, Landesfestung und herzogliches Gefängnis. Doch das herausragende Kultur- und Baudenkmal ist sanierungsbedürftig. Jetzt hat das Ludwigsburger Amt des Landesbetriebs Vermögen und Bau mit der Maßnahme „Instandsetzung der Außenmauern und Türme“ begonnen. Ausführliche Planungen waren eine wichtige Grundlage, denn der Natur- und Artenschutz sowie denkmalschützerische Belange spielen bei dem großangelegten Sanierungsprojekt eine wichtige Rolle.

Über Jahrhunderte hat die Bausubstanz der Festungsanlage durch den Einfluss von Witterung und Vegetation sehr gelitten. Diese Schäden machen weitreichende Maßnahmen zur Sicherung der Bauwerke notwendig, die sich über eine Gesamtbauzeit von ca. acht Jahren erstrecken werden. Der erste Bauabschnitt hat nun begonnen, der Bauzaun auf der Hügelsburg steht. Bei einer Begehung erläuterte Raphaela Sonnentag, die Leiterin des Ludwigsburger Amtes, die ersten Sanierungsschritte, die bis 2010 durchgeführt werden. Begonnen wird mit der Instandsetzung der ca. 13 Meter langen Unterführung, die zu den beiden Wallgärten führt. Hier werden die Deckenkonstruktion und die Wände saniert, sodass die Unterführung dann wieder einen sicheren Fußweg bieten kann. Außerdem steht die Sicherung der Wallgärten an. Sie sind durch eine sieben Meter hohe Stützwand auf der Tunnelseite und eine sechs Meter hohe Mauer zum Wallgraben begrenzt. Beide Mauern werden von Sträuchern und Büschen befreit, gesichert und in Stand gesetzt.


Dipl. Ing. Thomas Schulz und LRDin Raphaela Sonnentag präsentieren die mit der Baustelle mitwachsenden Informationstafeln, die zum neuen Konzept der umfassenden Besucherinformation gehören.

2010 werden die Arbeiten des ersten Bauabschnittes abgeschlossen sein. Doch das Amt Ludwigsburg plant schon die nächsten Bauabschnitte: Der vierte und letzte Bauabschnitt wird 2016 beendet sein. Bei allen Maßnahmen geht es darum, die Spuren der Geschichte zu bewahren und zugleich die Bauwerke für die Nachwelt zu sichern. Ein besonderes Anliegen des Amtes Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit dem Denkmal- und Naturschutz ist es, unbekannte Funde und Entdeckungen, die während der Sanierungsarbeiten zutage treten, umfangreich zu dokumentieren.

Doch was macht die Sanierungsmaßnahmen auf dem Hohenasperg so besonders? Der Hohenasperg bietet vielen Tierarten einen idealen Lebensraum. Dazu gehören besonders schützenswerte Tierarten wie der Mauersegler. Daher hat der Biorhythmus der Tiere Einfluss auf die Planung der Sanierungsmaßnahmen. Zum Beispiel wird der schädigende Pflanzenbewuchs von den Mauern erst entfernt, wenn die Vögel ihre Quartiere verlassen haben. Außerdem wurden für Mauersegler, Fledermäuse und Falken Nistkästen an Mauer- und Turmwänden als Ausweichquartiere geschaffen.

Ein ähnliches Vorgehen gilt für die vielen Pflanzen, die auf dem Hohenasperg heimisch sind. Schädigende Pflanzen werden, entsprechend den Pflanzenschutzbestimmungen, schonend entfernt. Ein Wiederbewuchs wird nach Abschluss der Arbeiten stellenweise gefördert. Dazu werden zum Beispiel Samen eingesammelt und gezielt wieder ausgetragen. An vielen Stellen werden Robinien, die von Natur aus nicht in Deutschland vorkommen, entfernt, damit sich der magere Boden auf dem Hohenasperg erhält. Denn er liefert die Grundlage für das Wachstum von seltenen und schützenswerten Pflanzenarten wie den Goldlack, eine Nahrungsquelle der vielen Wildbienenarten, die ebenfalls auf dem Hohenasperg heimisch sind.


Einmaliger Ausblick: Der Ludwigsburger Ballungsraum, von der Höhe der ehemaligen württembergischen Landesfestung Hohenasperg aus gesehen. Im Vordergrunf das Rondell der jetzt für die Dauer der Bauarbeiten abgesperrten Hügelsburg.

Der sensible Umgang mit dem Hohenasperg unter Berücksichtigung von Denkmal-, Natur- und Artenschutz ist daher eine besondere Herausforderung: „Das Ludwigsburger Amt des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg ist sich der Verantwortung für den Hohenasperg in allen seinen Fassetten sehr bewusst“, so die Leitende Regierungsdirektorin Sonnentag. „Und wir wissen die rege Anteilnahme an diesem Kulturdenkmal sehr zu schätzen. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die Öffentlichkeit über diese Maßnahme in den nächsten Jahren regelmäßig vor Ort zu informieren“. Ein erster Schritt dazu ist getan. Am neu errichteten Bauzaun können sich die Besucher über die geplante Sanierung informieren, bevor sie die wunderbare Aussicht von der Hügelsburg genießen.

 

 

 

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