12.10.12
Gräben auf der Spur -
Heidengraben zwischen Burrenhof und Erkenbrechtsweiler
Erste Ergebnisse einer Lehrgrabung des
Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie
des Mittelalters der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Der „Heidengraben“ auf der Vorderen Alb gehört
zu den spannendsten Regionen der „Archäologie der Kelten“ im
Land Baden-Württemberg. Antworten auf viele Fragen verbergen sich dort noch im Boden.
Hierzu zählen Gräben, die längst verebnet und oberirdisch
nicht mehr sichtbar im Bereich des frühkeltischen Grabhügelfriedhofs
beim „Burrenhof“ zwischen Erkenbrechtsweiler, Grabenstetten
und Hülben immer wieder bei Ausgrabungen, besonders aber bei
großflächigen geophysikalischen Untersuchungen erkannt
werden konnten.
Wie sehen diese Grabenstrukturen aus und wie sind sie zu deuten?
Dem ging in den vergangenen Wochen eine Lehrgrabung nach, die das
Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie
des Mittelalters der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
in enger Zusammenarbeit mit der Archäologischen Denkmalpflege
beim Regierungspräsidium Tübingen durchführte.
Den Funden nach zu urteilen gehören die Gräben in die
spätkeltische Zeit des 2./1. Jahrhunderts v.Chr., in die Zeit
des Oppidums “Heidengraben“.
Grenzten diese Grabenzüge im weitläufigen „Stadtgebiet“ Zonen
verschiedener Nutzung ab? Umschlossen sie den weit älteren
vorgeschichtlichen Gräberbezirk mit seinen damals sicherlich
noch gut sichtbaren Grabmonumenten? Spielten diese vielleicht sogar
einer Rolle beim Totengedenken und bei der Ahnenverehrung in spätkeltischer
Zeit?
Erstmals wurde ein Grabenzug auf einer größeren Strecke
freigelegt, um diesen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen. |