12.10.12
„Grenzsteine – Schutz
und Pflege“ - Arbeitstagung am 9. Oktober in Esslingen
Grenzsteine und die Vermessung der Welt:
So klein und unscheinbar, und doch so faszinierend!
Das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium
Stuttgart und der Schwäbische Heimatbund veranstalteten am
Dienstag im Salemer Pflegehof in Esslingen eine gemeinsame
Arbeitstagung rund um das Thema „Grenzsteine - Schutz und
Pflege“. In drei Themenblöcken und insgesamt sieben
Vorträgen diskutierten über 100 Teilnehmer mit Fachleuten
aus Vermessung, Forst und Denkmalpflege über die Bedeutung,
den richtigen Umgang und erfolgreichen Schutz von Grenzsteinen.
Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege,
freute sich über die große Resonanz: „Mit kaum
einem anderen Thema können wir so viele engagierte Menschen
erreichen wie mit Kleindenkmalen. Ihr ehrenamtliches Engagement
ist bei der Erfassung und Dokumentation ebenso unersetzlich wie
bei Pflege und Schutz.“ Der Vorsitzende des Schwäbischen
Heimatbundes, Fritz-Eberhard Griesinger, betonte: „Grenzsteine üben
eine unglaubliche Faszination auf die Menschen aus. Mit ihren Symbolen,
Buchstaben und Zahlen sind sie für jeden Kenner lesbare Dokumente
in der freien Natur.“
Fachleute und ehrenamtliche Engagierte informierten über
die historische Bedeutung von Grenzsteinen als Rechtsdokumente
und als Kulturdenkmale, zum richtigen Umgang und ihrem erfolgreichen
Schutz. Grenzsteine dürfen weder beschädigt, umgeworfen
noch von ihrem Standort entfernt werden. Immer wieder finden sich
historische Grenzsteine in privaten Vorgärten - die Gartenbesitzer
ahnen oft nicht, dass es sich bei der Mitnahme solcher Grenzsteine
um Unterschlagung oder Diebstahl und damit im schlimmsten Fall
auch um eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat handeln könnte.
Seit über 10 Jahren fördert das Ministerium für
Finanzen und Wirtschaft ein Kooperationsprojekt von staatlicher
Landesdenkmalpflege und ehrenamtlich Engagierten, das sich um die
systematische und flächendeckende Erfassung und Dokumentation
von Kleindenkmalen in Baden-Württemberg bemüht. Unter
tausenden von Kleindenkmalen bilden Grenzsteine die weitaus größte
Gruppe – und haben auch die meisten Fans. Um dem großen
Informationsbedürfnis rund um das Thema Grenzsteine gerecht
zu werden, hat das Landesamt für Denkmalpflege bereits 2010
eine Informationsbroschüre herausgegeben. Auf der heutigen
Tagung konnten zahlreiche Aspekte vertieft diskutiert werden.
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Landesamtes
für Denkmalpflege www.denkmalpflege-bw.de sowie
konkret zur Veranstaltung unter www.denkmalpflege-bw.de/service/veranstaltungskalender.html.
Ein Flyer zu Grenzsteinen findet sich unter www.denkmalpflege-bw.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/Flyer_Grenzsteine_03.pdf |