22.12.11
Steinkonservierung an der Stiftskirche St. Peter
im Tal in Bad Wimpfen
Die im Rahmen der Gesamtsanierung dringend
notwendigen Steinkonservierungsarbeiten an der ehemaligen Stiftskirche
St. Peter im Tal in Bad Wimpfen im Landkreis Heilbronn werden
jetzt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit einem Förderbetrag
von 50.000 Euro unterstützt. Den Fördervertrag überreichte Gisela
Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
(DSD) im Beisein von Regine Koch-Scheinpflug von
Lotto Baden-Württemberg Mitte Oktober an Baudirektor
Johannes Krämer
vom Dezernat Bau- und Kunstwesen des Bischöflichen Ordinariats
der Diözese
Mainz. Neben der DSD beteiligen sich auch Bund und Land an den
Maßnahmen.

Michael Neher (1798-1876), Wimpfen im Tal, Stiftskirche St.
Peter, Im Hintergrund Wimpfen am Berg (1846). Bild: Wikimedia
Commons
Die Peterskirche wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr
965 als Besitz des Bistums Worms erwähnt, existierte aber
vermutlich bereits seit dem 7. Jahrhundert als Teil eines Klosters.
Die Wandlung in ein weltliches Chorstift datiert vermutlich in
die Zeit des Bischofs Hanno von Worms (950-978). Im 13. Jahrhundert
war die Kirche stark verfallen und wurde ab 1269 gemeinsam mit
dem Stiftsgebäude neu errichtet, wobei nur wenige Bauteile
des frühromanischen Vorgängerbaus erhalten blieben.
Den neuen Hauptbau errichtete ein Steinmetz aus Paris im damals
modernen Stil der Gotik. Im 14. Jahrhundert erweiterte man die
Kirche nach Norden um einen Kreuzgang. Mit der Einwölbung
des Kirchenschiffs um 1480 war die Kirche endgültig als
dreischiffige Basilika mit zwei Türmen erkennbar. Im 17.
und 18. Jahrhundert entstanden in der Nähe des Gotteshauses
die alte und neue Dechanei, die heute das Ensemble abrunden.
Nördlich der Kirche befindet sich ein dreiflügeliger
gotischer Kreuzgang mit Maßwerkfenstern. Der Nordflügel
wurde vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts vor dem Ostflügel
errichtet. Dieser ist nicht ganz so breit, das Maßwerk
ist schlanker und der Blattschmuck einfacher. Der Westflügel
ist formal der einfachste der drei Flügel und wurde um 1400
ergänzt. In die Wände des Kreuzgangs sind zahlreiche
historische Grabplatten von Stiftsherren eingelassen. Die ehemalige
Stiftskirche wird nun schrittweise instandgesetzt. Dabei stehen
umfangreiche Steinsanierungsarbeiten an den gotischen Fassaden
an.
Die Peterskirche ist nunmehr eines von über 160 Projekten,
die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank individueller
Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie
von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Dazu gehören der ehemalige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim,
Haus Kleeblatt in Biberach und das Schloss in Haigerloch. |