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3.1.11

Römerkastell Saalburg: das Jahr 2010 im Rückblick

(rks) Die Museumsleitung des Römerkastells Saalburg in Bad Homburg schaut auf eine Reihe von Veranstaltungen im Jahr 2010 zurück, die gut angenommen wurden. Die Besucherzahlen liegen mit rund 130 000 um 11 Prozent niedriger als im Vorjahr. Erstaunlicherweise hat sich trotz des Rückgangs die Zahl der in Führungen und sonstigen Veranstaltungen mit persönlich betreuten Besuchern erhöht.

2010 wurde das „Zentrale Limesinformationszentrum Hessen“ eröffnet. Voran ging es mit den Sanierungsarbeiten an der historischen Bausubstanz. Als ein Meilenstein in der Forschung gilt die Herausgabe der Dissertation zum Kastelldorf der Saalburg.

Kaiser Antoninus Pius im winterlichen Gewand vor dem Haupttor des Römerkastells  Saalburg
Kaiser Antoninus Pius im winterlichen Gewand vor dem Haupttor des Kastells (Foto: Römerkastell Saalburg, Elke Löhnig)

Niedrigere Besucherzahlen – warum?

Bei der Suche nach den Gründen für den Besucherrückgang spielt bei einem Freilichtmuseum immer das Wetter eine Rolle: 2010 gab es zu Beginn des Jahres einen langen und schneereichen Winter und auch im Sommerhalbjahr war das Wetter nicht immer einladend. Zudem hat der frühe Wintereinbruch am Ende des Jahres Besucher gekostet. Die Fußballweltmeisterschaft und die Landesgartenschau im nahe gelegenen Bad Nauheim haben sich ebenfalls negativ auf die Zahlen ausgewirkt. Nicht zu unterschätzen ist auch die Konkurrenz durch die Vielzahl von Museen und Freizeiteinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet. Möglicherweise machen sich auch noch die Nachwirkungen der Finanzkrise bemerkbar.

Zuwachs bei den betreuten Besuchern

Dass die Zahlen nicht noch niedriger ausfielen, dafür sorgten die vielen Besucher, die über die reine Besichtigung hinaus noch etwas Besonderes wollten, zum Beispiel über eine Führung sich ein Bild vom römischen Alltagsleben machen, die Kleidung der Römer kennenlernen oder einmal das Bogenschießen ausprobieren. Die Zahl der so betreuten Besucher ist trotz der gesunkenen Gesamtbesucherzahl gestiegen. Legt man eine durchschnittliche Zahl von 20 Teilnehmern zugrunde, wurden bei rund 2800 Veranstaltungen 56 000 Personen betreut, das sind 43 Prozent aller Besucher.

Rekordzahlen bei Führungen und Aktivprogrammen für Schüler: die Saalburg ein geschätzter außerschulischer Lernort

Besonders erfreulich ist, dass 2010 die Führungen (1085) und die Aktivprogramme (293) für Schüler die höchsten Zahlen seit dem Beginn ihrer Durchführung aufweisen. Das zeigt eindruckvoll, dass die Saalburg als außerschulischer Lernort geschätzt wird. Dies wird nicht nur über die Zahlen deutlich sondern auch über viele positive Rückmeldungen von Lehrern und die frühzeitige Anmeldung von „Stammkunden“, die sich für die begehrten Zeiten im Sommerhalbjahr noch eine Führung sichern wollen.

Saalburg-Direktor Prof. Dr. Egon Schallmayer ist überzeugt: „Wir sind mit unserem Konzept, qualifizierte Veranstaltungen mit persönlicher Betreuung anzubieten, auf dem richtigen Weg: Die Saalburg ist das Museum mit der persönlichen Note. Unser Ziel ist es, dieses Segment auch weiterhin aufrechtzuerhalten und – so es die finanziellen und personellen Ressourcen zulassen – sogar auszubauen.“

Prognose: zukünftige Besucherzahlen

Schallmayer ist zuversichtlich, dass die Besucherzahlen bei günstigeren Voraussetzungen als 2010 wieder auf das Vorjahresniveau ansteigen können. Er warnt jedoch vor übertriebenen Hoffnungen, die Zahl noch weiter erhöhen zu können. Dies erfordere Anstrengungen, die von der Struktur des Museums her nicht zu leisten sind. Spektakuläre Sonderausstellungen, die Zigtausende anlocken, sind aufgrund der derzeitigen finanziellen und personellen Ausstattung nicht möglich. Aus dem gleichen Grund können auch nicht mehr und größere publikumswirksame Veranstaltungen wie zum Beispiel Aktionstage und große Römerfeste angeboten werden. Bei letzteren setzt die geringe Zahl der Parkplätze noch zusätzliche Grenzen.

Vom Kampf der Gladiatoren bis zum barmherzigen Sank Martin: Veranstaltungen 2010

Vom Kampf der Gladiatoren bis zum barmherzigen Sank Martin – für die unterschiedlichsten Interessen war im Jahresprogramm 2010 wieder etwas dabei. Das Jahresthema „Massenunterhaltung im alten Rom“ ließ sich über Vorträge, eine Kinonacht und einen Aktionstag erschließen.

Bei einem weiteren Aktionstag stand die römische Gartenkunst im Mittelpunkt. An den Thementagen traten antike Zeitzeugen auf und bei einem Familienabend kam erstmals Sankt Martin als die historische Figur des Martinus ins Kastell. Neben den Brotbacktagen erfreuten sich erneut die Angebote zu „Kultur und Kulinarisches“ großer Beliebtheit. Auch in den Ferien lohnt es sich, zur Saalburg zu kommen: Zu den Programmen für kleine Kindergruppen und den Familientagen gesellte sich zum ersten Mal die Kinderaktionswoche hinzu, bei der an jedem Tag eine andere Aktion auf die Kinder wartete. Im Juli wurde der Aufnahme des Limes in die Unesco-Welterbeliste vor fünf Jahren mit Vorträgen und einer Limeswanderung gedacht.

Saalburg: Standort des „Zentralen Limesinformationszentrums Hessen“

Zuvor war schon im Eingangsbereich das „Zentrale Limesinformationszentrum Hessen“ eröffnet worden. Interessierte können sich jetzt kostenlos anhand von Texten, Fotos und anschaulichen Zeichnungen einen ersten Überblick über den Obergermanisch-Raetischen Limes verschaffen.

Sanierung der alten Bausubstanz

Die Saalburg, die Teil des UNESCO-Welterbe Limes ist, hat über das „Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten“ 2009 vom Bund und vom Land Hessen Mittel bekommen, um die alte Bausubstanz aus römischer und wilhelminischer Zeit zu sanieren. Mit den Arbeiten wurde im Jahr 2010 begonnen. Durch eine Aufstockung der Mittel Ende 2010 können weitere Projekte in Angriff genommen werden, die dringend nötig sind. Ist der Wiederaufbau der Saalburg doch schon hundert Jahre her. An diese Zeit erinnerte eine Feierstunde mit Vortrag von Frau Prof. Dr. Barbara Dölemeyer zum hundertsten Todestag des Architekten der Saalburg, Louis Jacobi.

Dissertation zum Lagerdorf der Saalburg: Meilenstein in der Forschung

Ein Ereignis, das für die Wissenschaft, aber auch für die Vermittlung im Museum, von großer Bedeutung ist, war im Oktober die Präsentation der Dissertation „Der Vicus des römischen Kastells Saalburg“ von Dr. Cecilia Moneta. Sie stellt das erste umfassende Werk zu diesem Thema dar. Die Forschungsergebnisse lassen einen Einblick in die Situation in der zivilen Siedlung vor dem Kastell zu. Die Publikation ist von der Saalburg, die sowohl Museum als auch Forschungsinstitut ist, herausgegeben worden.

Mehr zur Saalburg unter www.saalburgmuseum.de

 

 

 

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