22.6.10

Schloss Solitude mit neuem Schwung

Baumaßnahmen, zwei neue Führungen und neue Wege in der Werbung

Aus der Solitude einen „Fixpunkt bei jedem Stuttgartbesuch“ machen – das ist das Ziel, das Michael Hörrmann am Freitag im Lustschloss des württembergischen Herzogs Carl Eugen verkündete. Der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg hatte doppelten Anlass für seine Botschaft: Nach Baumaßnahmen im Sockel des eleganten Kuppelbaus konnten jetzt die Schlosskasse und der Eingang für die Besucher komfortabler gestaltet werden. Und es sind zwei neue Zeitzeugen im barocken Kostüm zur Führungsmannschaft in der Solitude dazugekommen: eine galante Italienerin vom Hof Carl Eugens und der geheimnisvolle Frisör, der alle Hofgeheimnisse kennt. Das Solitude-Schloss soll damit seinen Aufwärtstrend bei den Besucherzahlen fortsetzen: fast 32.000 Besucher waren es 2009, 20% mehr als im Jahr davor – und 2010 deutet sich jetzt schon eine weitere Steigerung an.

Die Baumaßnahmen, die erst seit wenigen Tagen von der Bauverwaltung des Landes abgeschlossen worden sind, verbessern die Besuchssituation auf der Solitude. Dafür wurden die Kassen- und Büroräume vom West- in den Ostflügel des Erdgeschosses verlegt. Ein kleiner Museumsshop ist so entstanden und es gibt endlich Raum für das museumspädagogische Angebot auf der Solitude. Den Zugang zum Schloss haben die Besucher jetzt vom Erdgeschoss aus; dadurch wird auch die Schlosskasse leichter erreicht. Etwa 100.000 Euro hat das Amt Stuttgart von Vermögen und Bau Baden-Württemberg seit Herbst 2009 dafür aufgewandt. „Einladender und professioneller“ sei damit die Präsentation der Solitude geworden, so war die einhellige Einschätzung bei einem ersten Rundgang. Eindeutig ein Gewinn: Der Zugang zu dem Kleinod über Stuttgart liegt jetzt direkt vor den Besuchern, wenn sie über die alte Allee auf das Schlösschen zukommen! Zudem sind nun nach vielen Jahren wieder die reizvollen Erdgeschossräume zugänglich, allesamt noch mit der Ausmalung der Carl-Eugens-Zeit erhalten.

Wer das Lustschloss des lebenslustigen Herzogs besonders eindrücklich erleben will, hat dafür jetzt neue Begleiter. Zwei Zeitzeugen aus der Barockzeit laden ein auf die Zeitreise in die Epoche von Herzog Carl Eugen. Das Erfolgsgeheimnis dieser Führungen im historischen Kostüm: Wer einmal mit einer Hofdame im barocken Kleid oder mit einem Herrn aus dem herzoglichen Gefolge ein Schloss erlebt hat – der war wirklich da! Die inszenierten Rundgänge mit den historischen Zeitzeugen sind so überzeugend, dass man den Ort und die Zeit ganz anders erlebt. Und wer sind die beiden „Neuen“ auf der Solitude? Eine lebenslustige Dame im Barockkleid stellt sich den Besucherinnen und Besuchern als Simonetta, Freundin der herzoglichen Maitresse vor. Sie erzählt vom Leben am glänzenden württembergischen Hof auf der Solitude, von Bällen, Hofjagden und Illuminationen. Mit ihr zusammen hat jetzt Michelangelo Malvolio seine Tätigkeit aufgenommen. Der „Magier der Schönheit“ ist der Frisör der Hofgesellschaft. Und er bringt den Besuchern nahe, wie es wohl zu Zeiten von Herzog Carl Eugen bei den feinen Herrschaften gerochen hat. Die beiden „Neuen“ verstärken das Team der Solitude, das jetzt schon über 150 Mal im Jahr gebucht wird, um Besuchergruppen ins 18. Jahrhundert zu entführen.

Die lebendigen Führungen sind ein Teil des reichen Sonderführungsprogramms der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – und das ist mit seiner Vielfalt längst geradezu das Markenzeichen der Schlösser und Klöster im Land.

Die Staatlichen Schlösser und Gärten erwarten sich mehr Besucher auf der Solitude. „Das ist ohne Zweifel einer der schönsten Orte der Landeshauptstadt – und das wollen wir in der Region noch viel mehr ins Bewusstsein rücken“ so Michael Hörrmann auf der Solitude.

Dafür fährt inzwischen auch ein Bus Reklame: Der Linienbus der SSB trägt auf seinen Seiten auffällige Einladungen zum Besuch auf der Solitude und in der Grabkapelle auf dem Rotenberg.

Alle Informationen zur Solitude – Öffnungszeiten, Führungstermine und Veranstaltungen – gibt es im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten unter www.schloss-solitude.de.