30.12.10
Kaiser, Köpfe, Klassiker
Mannheim lockt 2011 mit vielseitigem Ausstellungsprogramm
Mit einem abwechslungsreichen Ausstellungsprogramm
starten die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen (rem) ins Jahr
2011. Das Spektrum reicht von einer Gemäldeschau berühmter
Meister über eine große Ausstellung, die die Faszination
vorstellt, die von Kopf und Schädel ausgeht, der Präsentation
des Menschheitsthemas Musik bis hin zu einem Projekt, das den „Dress-Code“ im
alten Rom entschlüsselt. Außerdem wird die Ausstellung
der Kultursaison 2010/2011, „Die Staufer und Italien“,
noch bis 20. Februar 2011 gezeigt. Ebenfalls noch zu sehen sind
die Foto-Ausstellung „Julius Shulman: Cool and Hot“,
die am 27. Februar 2011 zu Ende geht, und die Schau „Die
Rückkehr der Götter“, die am 13. Juni 2011 ihre
Pforten schließt.
Eröffnet wird der Reigen großer kunst- und kulturgeschichtlicher
Präsentationen am 8. Mai 2011 mit der Ausstellung „meisterhaft – von
Cranach d. Ä. bis Kobell“. Vorgestellt wird
eine Auswahl der ästhetischen Highlights des Gemäldebestandes
der Reiss-Engelhorn-Museen. Die über 100 Gemälde belegen
als Spiegel der Epochen die künstlerische Leistungsfähigkeit
des 16. bis 19. Jahrhunderts. Zu den besonderen Höhepunkten
zählen Werke des Malers Lucas Cranach d. Ä. (1472–1553).
Ein interessantes Bauwerk steht ab 18. September 2011 im Mittelpunkt
einer stadtgeschichtlichen Präsentation: „100
Jahre Christuskirche Mannheim“ heißt die
Sonderausstellung, die sich der Architektur- und Baugeschichte
der bedeutenden, 1911 vom Architekten Christian Schrade errichteten,
evangelischen Kirche zuwendet.
Ab 2. Oktober 2011 ist der Höhepunkt des Ausstellungsjahres
zu sehen: Die Schau „Schädelkult – Kopf
und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen“ widmet
sich weltweit zum ersten Mal der besonderen Bedeutung von Kopf
und Schädel in der Menschheitsgeschichte. Anhand von über
300 Schädeln und Kopftrophäen stellen die rem ein Thema
umfassend dar, das sich rund um den Globus in allen Kulturen
und Zeiten wiederfindet. Ob Jahrtausende alte Schädelschalen,
kunstvoll geschmückte Kopfjägertrophäen oder religiös-verehrte
Schädelreliquien, ob als Mahnmal der Vergänglichkeit
oder als archäologische Sensation: „Schädelkult“ ist
ein völker- und zeitübergreifendes Phänomen. Zahlreiche
Institutionen, darunter das Musée de l’Homme in
Paris, unterstützen die Ausstellung mit Leihgaben.
Vorbereitungen zum Ausstellungshöhepunkt 2011 „Schädelkult – Kopf
und Schädel
in der Kulturgeschichte des Menschen“ © rem, Foto:
Jean Christen.
Die Ausstellung „Musik-Welten“ stellt
im neu errichteten Museum Bassermannhaus ab 11. Dezember 2011
die Musik als Menschheitsphänomen vor. An Musikinstrumenten
aus allen Kontinenten und aus verschiedenen Epochen zeigt die
Gesamtschau, wie die Klänge der Musik tiefgehende Verbindungen
zwischen Natur, Mensch, Geistern und Gottheit hervorbringen.
Sie geht darauf ein, wie die Musik in besonderer Weise eingeschworene
Gemeinschaften prägt und formt, so z.B. sakrale Gemeinschaften,
höfische Gesellschaften afrikanischer, asiatischer oder
europäischer Kulturen oder die modernen Anhänger von
Rock und Pop.
Dass der Bekleidungsstil bereits im alten Rom als unmittelbares
Ausdrucksmittel von Persönlichkeit, Rang und Identität
genutzt wurde, stellt ab 16. Dezember 2011 eine Ausstellung vor,
die aus einem spannenden, interdisziplinären Forschungsprojekt
heraus entwickelt wurde. Sieben europäische Institutionen
erforschen bereits seit über drei Jahren die Bedeutung
von Bekleidung im alten Rom.
Neben den kunst- und kulturhistorischen Präsentationen
wird außerdem die beliebte Reihe „Welcome
back“ fortgesetzt, die bildende Künstler,
die ihre Karriere in Mannheim oder Umgebung begannen, in ihre
Heimat zurückholt. Hier stehen Jens Trimpin (29. Januar
bis 6. März), Elke Mohr mit Ingeborg Lockemann (26. März
bis 8. Mai), Paul in den Eicken (28. Mai bis 3. Juli) und Thomas
Zipp (30. Juli bis 25. September) auf der Einladungsliste. |